Der Seniorenpark Rantzauer Park in Barmstedt ist fast fertig. Im September möchten die 60 Bewohner aus der Brunnenstraße umziehen.

Barmstedt. Erste Ortsbesichtigung in ihren neuen vier Wänden. Gestützt auf Gisela Rokitta und Diane Ahrens lässt sich Hete Sommerfeld in das neue Altenheim in Barmstedt führen, das wegen seiner Nähe zum Wasser Seniorenpark Rantzauer See heißt. Die rüstige alte Dame ist begeistert. "Das ist aber schön hier", sagt die 92-Jährige, der es überhaupt nichts ausmacht, mit Heimleiterin Rokitta und Pflegedienstleiterin Ahrens sogar mühsam die Treppe zu ihrem künftigen Zimmer hoch zu steigen. Denn die beiden Fahrstühle funktionieren noch nicht.

Überall wuseln in dem dreigeschossigen Bau noch Handwerker herum. Decken müssen gestrichen, Notrufschalter eingebaut, Kabel verlegt werden. Auch Lampen, Möbel und Fußleisten fehlen noch. Aber Christoph Merker ist zuversichtlich: "In drei Wochen ist alles fertig. Ich habe schon Wetten darüber mit meinen Mitarbeitern abgeschlossen", sagt der neue Geschäftsführer des Seniorenparks. Er ist erst seit zwei Monaten im Amt und wird Ende des Jahres Gisela Rokitta als Heimleiter ablösen, die in den Ruhestand geht. Eine Anzeige im Hamburger Abendblatt hatte ihn auf diese vakante Stelle in Barmstedt aufmerksam gemacht, berichtet Merker, der zuvor ein Krankenhaus in Kiel stellvertretend geleitet hat. "Das hat sofort geklappt." Er freut sich auf seine neue Aufgabe. Auch die Anfahrt zu seinem Wohnort Alveslohe ist kürzer.

Dass Merker gleich zu Beginn seiner Amtszeit den Umzug der 60 Senioren aus dem alten Heim in der Brunnenstraße in die neuen Räume am See organisieren muss, "ist natürlich spannend und eine Herauforderung" sagt er. "Da gibt es noch viel zu regeln."

Gespannt sind natürlich auch die Bewohner. Sie konnten Wünsche äußern, wo sie in dem quadratischen Bau, der einen 400 Quadratmeter großen Innenhof umgibt, wohnen möchten und mit wem, sagt Gisela Rokitta. Natürlich musste das mit den verschiedenen Pflegestufen koordiniert werden, damit die Belastung für alle 55 Mitarbeiter etwa gleich ist. Auch wurde darauf geachtet, dass die alten Menschen ihre Bezugspersonen behalten. Erstmals hat jeder Bewohner sein eigenes Reich, ein 17 Quadratmeter großes Zimmer mit Bad. Für Paare gibt es eine Doppelzimmer-Variante mit Flur. Das ganze Heim ist so aufgebaut, dass die 91 Bewohner in sieben Wohngruppen zu 13 Personen mit eigener Küche leben, in der jeden Tag eine Hauswirtschafterin für sie kocht. "Das hat Haushalts-Charakter", sagt Gisela Rokitta.

Wenn der Umzug abgewickelt ist, sollen im Oktober die 30 zusätzlichen Bewohner einziehen, sagt Merker zum weiteren Verfahren. "Es sind auch noch einige wenige Zimmer frei." Je nach Pflegestufe betrage der Eigenanteil, den jeder Bewohner selber aufbringen muss, zwischen 1513,42 Euro (Pflegestufe 1) und 2022,02 Euro (Pflegestufe 0), sagt Denker. Das sind rund 200 Euro mehr als bisher im alten Heim.

Das Seniorenheim Barmstedt ist das einzige der 51 Pflegeheime im Kreis Pinneberg, das noch kommunal geführt wird. Alle anderen sind in privaten Händen. Der Zweckverband Barmstedt-Rantzau, dem die Stadt Barmstedt und acht Umlandgemeinden angehören, betreibt die Einrichtung. Zusammen mit der Diakoniestation hat der Verband die neun Millionen Euro für den Neubau investiert.

Das Haus mit einer Grundfläche von 4900 Quadratmetern steht auf dem Grundstück zwischen See, Parkplatz und Feuerwache auf 250 Stahlpfählen. Nur so hat es Halt auf dem morastigen Unterboden. Und darum gibt es auch keinen Keller.

Die Diakonie bietet im Erdgeschoss des neuen Seniorenparks zwölf Plätze für Tagespflege an. Und zwischen der Krückau und dem Gebäude wird noch ein 1500 Quadratmeter großer Sinnesgarten angelegt, der vor allem die demenzkranken Bewohner des Heims erfreuen soll.

Senioren und Angehörige, die sich für einen Platz interessieren, können am Montag, 3. September, zum Info-Gespräch in die Brunnenstraße 22 kommen, sollten sich aber vorher telefonisch anmelden unter 04123/903 83.