Richtfest für den Seniorenpark am Rantzauer See in Barmstedt. Neubau kostet neun Millionen Euro

Barmstedt. Richtfest für Barmstedts ambitioniertestes Bauprojekt: der neue Senioren-Park am Rantzauer See: Rund neun Millionen Euro lässt sich der Zweckverband Barmstedt-Rantzau das neue Gebäude zwischen Feuerwache und Freibad-Parkplatz kosten, das insgesamt 91 pflegebedürftigen Senioren Platz bietet. Im Juli nächsten Jahres sollen die ersten Bewohner einziehen können, kündigte Verbandsvorsteher und Bürgermeister Barmstedts, Nils Hammermann, bei der Richtfeier vor gut 200 Gästen an.

Das dreigeschossige Haus mit einer Netto-Grundfläche von 4900 Quadratmetern habe schnell Gestalt angenommen, freut sich Hammermann. Erst im Mai war die Grundsteinlegung. Schon drei Jahre lang wird das Heim geplant. Die zunächst veranschlagten Baukosten sind seitdem von sieben auf nun 8,97 Millionen Euro angestiegen. Doch das sei kein Problem, sagt Hammermann. Die erste Kostenschätzung sei unrealistisch gewesen, wie sich jetzt beim Ausschreibeverfahren ergab. Und auch die Gründung des Gebäudes erwies sich als aufwendiger als zunächst gedacht. So steht der Bau in dem morastigen Boden auf 245 jeweils sieben Meter langen und 60 Zentimeter dicken Betonsäulen. Allein dafür brauchte man 120 Kubikmeter Beton, berichtet Hammermann. Eine halbe Million Euro habe die Gründung gekostet.

Zudem kämen die niedrigen Bankzinsen dem Projekt entgegen, sagt Ralf Pehmöller von der Diakoniestation Barmstedt, der künftig als Geschäftsführer der Diakonie Senioren GmbH das Heim betreiben wird. "Trotz der höheren Baukosten sind wir so im Rahmen des von uns kalkulierten Investitionsanteils geblieben." Der Neubau sei auf 20 Jahre stabil finanziert. Dennoch war das Risiko einigen Mitgliedern im Zweckverband zu groß. Die vier Kommunen Bilsen, Ellerhoop, Bokholt-Hanredder und Klein Offenseth-Sparrieshoop sind aus dem Projekt ausgestiegen. Alle anderen stünden aber nun "voll hinter dem Bau", versichert Hammermann.

Und wie es aussieht, scheint das Heim schon von Anfang an voll besetzt zu sein. Die 61 Bewohner des alten Heims in der Barmstedter Brunnenstraße werden im Sommer nächsten Jahres direkt in den Neubau umziehen. Und 24 alte Menschen hätten sich schon jetzt auf die Warteliste setzen lassen, freut sich Pehmöller. "Wir sind vom ersten Tag an voll belegt."

Das liegt zum einen sicher an der tollen Lage des Heimes im Grünen nahe dem idyllischen See, fußläufig entfernt von der Barmstedter Innenstadt. Und zum anderen überzeugt wohl auch die Konzeption des Hauses. So werden die Bewohner jeweils zu siebt in 13 Wohngruppen nach dem neuesten Stand der Altenpflege stationär betreut werden. Zudem gibt es zwölf Tagespflegeplätze. Und die ambulante Pflege der Diakonie unter der Leitung von Rita Kaminski wird auch in den neuen Seniorenpark umziehen. Pehmöller: "Damit sind wir im Kreis Pinneberg eine Vorzeige-Einrichtung, die alten Menschen eine Rundumversorgung bietet mit ambulanter, teilstationärer und stationärer Altenpflege unter einem Dach. Davon gibt es nicht viele Einrichtungen dieser Art in der Region."