Stephanie Grebe ist Spitzensportlerin. Sie bringt konstant Leistungen auf allerhöchstem Niveau. Trotzdem muss sie für die Anfahrt, Unterkunft, Ausrüstung und andere Wettkampfkosten stets selbst aufkommen. Sie muss sich auch selbst um Sponsoren kümmern. Dabei ist der Trainingaufwand auch im Behindertensport sehr hoch. Die erbrachten Leistungen stehen denen der nichtbehinderten Sportler in nichts nach.

Wie kann es also sein, dass Stephanie Grebe im Unterschied zu nichtbehinderten Sportlern die Förderung verwehrt wird, weil es in ihrer Wettkampfklasse nicht genügend Gegnerinnen gibt?

Fakt ist: Der Behindertensport gewinnt in Deutschland, wie auch weltweit, an Popularität. Schon jetzt sind 1,8 Millionen der zwei Millionen Tickets für die 14. Paralympics in London verkauft. Das mediale Interesse wächst, ARD und ZDF werden mehr als 65 Stunden im Hauptprogramm aus London berichten.

Doch wenn die Leistungen der Behindertensportler in Deutschland nicht entsprechend honoriert werden, wenn die Qualifikation und die Teilnahme an den Paralympics die Athleten mehr Geld kosten als sie ihnen einbringen, dann läuft etwas falsch.

Nichtbehinderte Athleten erhalten bei einem Olympiasieg 15 000 Euro von der Deutschen Sporthilfe, für Sieger bei den Paralympics gibt es gerade einmal 4500 Euro. Das muss sich ändern. Die Deutsche Sporthilfe sollte Behindertensportler künftig so unterstützen, dass sie wegen ihrer Teilnahme an Wettkämpfen nicht in finanzielle Not geraten.