Die Vorstände von CDU und SPD haben mit ihrer Wunschkandidatin Urte Steinberg für das Bürgermeisterinnenamt in Pinneberg einen echten Coup gelandet. Die Frau ist aufgrund ihrer Lebens- und Berufserfahrung menschlich wie fachlich bestens für einen Verwaltungsjob dieser Kategorie geeignet. Sie ist in Pinneberg geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, hat in der Stadt gearbeitet und lebt in Pinneberg. Das wird die Bürger besonders freuen, haben sie doch Ex-Bürgermeisterin Kristin Alheit immer mangelnde Identifikation mit der Stadt vorgeworfen. Urte Steinberg kennt die Menschen und ihre Bedürfnisse und besitzt gleichzeitig die Kompetenz, eine städtische Verwaltung und ihre Mitarbeiter zu führen. Zwar schicken die Sozialdemokraten mit Karsten Rahlf einen zweiten Kandidaten zur Abstimmung in die Mitgliederversammlung. Aber an dieser Stelle sagt Urte Steinberg selbstbewusst: "Ich werde so oder so für das Bürgermeisteramt kandidieren. Auch, wenn die SPD-Basis meine Kandidatur nicht unterstützt." Hut ab und Verbeugung vor allen Menschen, die sich um so ein schweres Amt in schweren Zeiten bewerben. Es gibt so viele Aufgaben in Pinneberg, die ohne parteigesteuerte Interessen oder ohne Seitenblick auf eine mögliche politische Karriere endlich bearbeitet werden müssen: die verödende Innenstadt, ein Schuldenberg, eine desaströse Finanzverwaltung, kaum Gewerbegebiete für die Ansiedlung von steuerzahlenden Betrieben. Eine von CDU und SPD gemeinsam getragene Kandidatin - oder auch ein Kandidat - für den Posten des Rathauschefs hat es in Pinneberg noch nicht gegeben. Das ist ein Novum und das ist eine große Chance für die Stadt. Schluss mit dem Parteiengeplänkel. Wichtige Entscheidungen scheitern hoffentlich künftig nicht mehr daran, dass sie ein Bürgermeister mit dem falschen Parteibuch auf die Tagesordnung gesetzt hat.