Die Kreisverwaltung hat ihre Hausaufgaben gemacht. Nun liegt der Ball im Feld der Politiker. Sie werden entscheiden müssen, ob und wie viel Sparpolitik den Bürgern, Vereinen und der Verwaltung zuzumuten ist. Und vor allem, welche Bereiche und Institutionen darunter leiden müssen oder am ehesten ertragen könnten, mit weniger Geld auszukommen.

Das wird kein leichtes Spiel für die Kreispolitiker werden. Jeder einzelne der 280 Sparvorschläge, die die Verwaltung nun vorgelegt hat, wird zu einem Aufschrei bei der jeweils begünstigten Klientel führen. Ob der Kreistag im Herbst, wenige Monate vor der nächsten Kommunalwahl im Mai 2013, bereit zu solchen Einschnitten ist, wird sich zeigen. Die Wahrscheinlichkeit dazu ist eher gering. Wer unpopuläre Entscheidungen trifft, den bestraft der Wähler in der Regel sofort. An den Stammtischen wird oft der knallharte Kurs gefordert. Doch wer davon betroffen ist, schreit Zeter und Mordio. Motto: Ich doch nicht, die anderen müssen dran glauben.

Dabei ist es für den Kreis Pinneberg überfällig, dass er seine Finanzen in den Griff bekommt. Aber allein schafft er das niemals. Auch das zeigt diese Giftliste der Kreisverwaltung wie ein Offenbarungseid. Selbst wenn alle Sparvorschläge umgesetzt würden, klaffte immer noch ein Loch von sechs Millionen Euro im Haushalt. Ohne einen gerechteren Finanzausgleich aus Kiel ist das nicht zu bewerkstelligen.