Bei der Diskussion um fehlende Krippenplätze kommt dieses Angebot meist zu kurz. Dabei stellen die oft ganz individuellen Möglichkeiten, die die Tagesmütter den Eltern bieten, längst den Löwenanteil bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Denn die Vielzahl der heutigen Arbeitszeitmodelle und die oft langen Anfahrtswege zur Arbeitsstätte erfordern eine ganze Palette an Betreuungszeiten, die feste Einrichtungen gar nicht leisten können. Eine Tagesmutter ist flexibel in der Zeiteinteilung, kann diese Woche vormittags und nächste nachmittags, mal nur zwei Tage, mal die ganze Woche sich um die Kleinen kümmern - ganz so, wie es die richtige Mutter für ihren Berufsalltag braucht. Zudem können die geschulten Tagespflegekräfte individueller auf die Kinder eingehen, allein schon weil sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf eines oder wenige Kinder lenken können.

Wie gut dieses Tagesmütter-Angebot das mangelnde Kinderkrippen-Angebot ergänzt, haben die Kommunen längst erkannt. Zumal es ihnen Kosten spart. Umso bedauerlicher ist es, dass einige Städte wie Pinneberg und Quickborn es nicht unterstützen.

Es bedarf auch mehr Freiwilliger, die sich darauf einlassen. Dieser Berufszweig dürfte auf absehbare Zeit sicher sein, solange sich die Arbeitszeiten der jungen Familien nicht ändern. Das Ansehen der Gesellschaft für diesen Sozialdienst verdient einen höheren Stellenwert, damit sich mehr Frauen und Männer darum bemühen.