Überschattet von dem Streit mit der Stadt stemmt sich der Kulturverein mit einem umfangreichen Programm gegen das Aus. Ende mit Paukenschlag.

Schenefeld. Es ist das verflixte siebte Jahr und wie in mancher Ehe knallt es auch in der Beziehung zwischen dem Kulturverein und der Stadt Schenefeld kräftig. Das lässt sich sogar an dem neuen Programmheft des Vereins für die Spielzeit 2012/13 im Forum ablesen. Auf der letzten Seite des umfangreichen Werkes mit insgesamt 14 aufgeführten Veranstaltungen konnte sich der Verein einen Seitenhieb auf die Stadt nicht verkneifen. "Quo vadis, Forum Schenefeld?", heißt es da im Vorblick auf die nächste Spielzeit.

Ja, wo geht die Reise denn nun hin? Nachdem sich der Verein rückversichert hat, steht für die Ehrenamtlichen fest: Der Vertrag wurde von der Stadtverwaltung zum einen nicht rechtzeitig und zum anderen auch nicht schriftlich gekündigt. Somit gibt es zumindest aus juristischer Sicht nichts das gegen eine weitere Spielzeit spricht. Trotzdem hörte sich die diesjährige Vorstellung des Kulturprogramms mehr nach einem Abgesang an. Erst nach der Sitzung der Arbeitsgruppe aus Politikern und Kulturschaffenden am 18. September könnte Klarheit herrschen, ob und wie es weitergeht.

Falls dies die letzte Spielzeit unter der Leitung des 2006 gegründeten Kulturvereins ist, dann ist auf jeden Fall ein Ende mit Paukenschlag. Ob Kabarett, Klassik oder Klamauk - der Kulturverein fährt noch einmal ordentlich etwas auf. Zum Beispiel am Sonnabend, 27. Oktober. Um 20 Uhr geben sich die Berliner Symphoniker die Ehre. Das Konzert mit Dirigent Martin Panteleev und Pianistin Lida Kantscheva-Panteleev sollte der Auftakt zu einer langjährigen klassischen Allianz werden. Die Vision: ein Festival der klassischen Musik in Schenefeld zu etablieren. "Ich führe schon seit längerem Gespräche in dieser Hinsicht", verrät Kulturvereinschefin Marita Peemöller.

Zwei Tage lang an einem Wochenende im Herbst Klassik pur den Forumsbesuchern anzubieten: Das steht angesichts des Streits über die Höhe des Zuschusses wieder in den Sternen. Genauso wie die Idee ein Neujahrskonzert ab 2013 einzuführen. Erstmals bittet der Kulturverein am Sonntag, 6. Januar, um 19 Uhr zu Beginn des neuen Jahres gleich zu einem Konzertabend mit den Hamburger Kammersolisten. "Das hätte man mit dem Neujahrsempfang der Stadt im Ratssaal verquicken können. Es hätte der Stadt gut zu Gesicht gestanden", ist sich Peemöller sicher.

Nach dem Neujahrskonzert geht es gleich am Donnerstag, 10. Januar, mit einer Premiere weiter. Zwar ist es nicht neu, dass das komische Beamtenduo Baumann&Clausen im Forum auftritt, bandneu ist allerdings ihr Programm. In Schenefeld bringen sie erstmals "Im Himmel ist der Teufel los" auf die Bühne. Beginn: 20 Uhr in der Spielstätte im Schulzentrum Achter de Weiden. Und damit den Schenefeldern der Winter nicht ganz so lang und kalt erscheint, heizen andalusische Flamencotänzer den Forumsbesuchern am Sonnabend, 9. Februar 2013, ab 20 Uhr kräftig ein. Ein weiterer Höhepunkt: Im zweiten Jahr in Folge gelang es dem Verein, Justus Frantz für einen Auftritt in Schenefeld zu verpflichten. Am Sonntag, 2. März 2013, vertont er von 20 Uhr an am Klavier Chopins Reise nach Mallorca. Den Schluss der Spielzeit leiten die Don Kosaken am Sonntag, 1. März, um 19 Uhr ein. Den Schlussakkord setzt dann die A-cappella-Gruppe LaLeLu am Sonntag, 26. Mai 2013. Ein Wiedersehen gibt es mit Pianist Haiou Zhang am Sonnabend, 29. September, im Forum. Am Sonnabend, 3. November, um 20 Uhr zeigt das Ensemble der "pinneberger bühnen", das rockige Stück "Lollipop". Am 21. Dezember sorgt Kabarettist Hans Scheibner von 20 Uhr an mit "Wer nimmt Oma?" für heitere Stunden. Auftakt zur Spielzeit ist das Operetten-Gastspiel des Hamburger Engelsaals am Sonntag, 2. September, mit "Im weißen Rössl". Beginn ist 19 Uhr.

Die Eintrittspreise variieren je nach Veranstaltung und Sitzreihe zwischen neun und 36,50 Euro. Karten gibt es im Abendblatt-Ticketshop im Stadtzentrum Schenefeld und an der Abendkasse.

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