Die Pinneberger planen ein neues Kulturzentrum – das klingt zuerst abstrus. Noch vor einigen Wochen wurde geunkt, angesichts der fatalen Finanzsituation der Kreisstadt könnten die Lichter der Kultur ganz ausgehen. Und jetzt soll also aus dem historischen Gemäuer an der Lindenstraße ein neuer kultureller Leuchtturm werden.

Theoretisch kann selbst mit kleinem Geld ein Veranstaltungsort von großer Anziehungskraft entstehen. Die Lage ist ideal, weil zentral. Die Größe der Halle genau richtig, um als Veranstaltungsort für kleinere, aber feine Theateraufführungen ebenso wie zum Beispiel für Jazzkonzerte oder Autorenlesungen zu dienen. Pinneberg hat bis dato weder einen Theaterbau noch ein Bürgerhaus, wie viele andere Kommunen in der Umgebung es haben.

Der netten Ideen und Wunschvorstellungen gibt es viele. Man denke an einen Treff für Cineasten, denn auch ein Kino hat Pinneberg nicht (mehr). Die Ernst-Paasch-Halle könnte ergo zum Programmkino werden.

Die alles entscheidende Frage wird zunächst nicht sein, woher das Geld für Renovierung, Um- und Ausbau der mehr als 100 Jahre alten Halle kommt. Zentraler Ansatz muss sein, die Pinneberger „Kulturszene“ einschließlich der Verantwortlichen des Kreiskulturzentrums Landdrostei und des Stadtmarketings an einen Tisch zu holen und zusammenzuschweißen. Was allerdings konstruktives Miteinander angeht, hatte Pinneberg zuletzt keine glänzenden Auftritte hingelegt...