Die Christliche Schule in Elmshorn soll am 8. August starten. Noch wartet viel Arbeit auf die ehrenamtlichen Helfer

Elmshorn. Sie schwingen den Pinsel, setzen Leichtbauwände ein und bauen Klettergerüste für den Schulhof auf: In der Christlichen Schule Elmshorn legen Eltern und Förderer in den Sommerferien Hand an, damit die Einrichtung am 8. August an den Start gehen kann. "Wir sind jedes Wochenende mit zehn bis zwölf Leuten vor Ort und erledigen die meisten Dinge in Eigenarbeit", sagt Maike Lohse, die Vorsitzende des Fördervereins "Next - Christliche Schule Elmshorn".

"Next" ist nach Quickborn die zweite christliche Schule im Kreis, die ihren Betrieb aufnimmt. Die Einrichtung ist in einem ehemaligen Bürogebäude an der Hamburger Straße untergebracht. Ursprünglich gehörte es der Telekom, zuletzt arbeiteten dort Mitarbeiter der Firma Horizon. "Unsere Aufgabe besteht darin, aus dem Büro- ein Schulgebäude zu machen", sagt Lohse. Dabei sei es "eine Riesenerleichterung", dass 95 Prozent der Handwerkerleistungen selbst erledigt werden. Lohse rechnet mit 1000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit. "Sonst hätten wir uns das nicht leisten können."

Seit Anfang Juni läuft das Mietverhältnis für die Immobilie. "Es ist schon verdammt viel Arbeit erledigt worden", berichtet Maike Lohse weiter. So mussten die Hobby-Handwerker etwa Teppich verlegen, Zwischenwände ziehen, Brandschutztüren einsetzen sowie die üppige Vegetation rund um das Gebäude stutzen, um Platz für den Schulhof zu schaffen. Lediglich komplexe Aufgaben wie Klempner-, Sanitär- und Elektroarbeiten überlassen die Schulgründer Fachleuten. Einige davon gibt es in den eigenen Reihen. Lohse: "Wir werden von vielen Kirchengemeinden der Stadt unterstützt, deren Mitglieder gerne bereit sind, ihr Fachwissen einzubringen."

Der Trägerverein hat 500 Quadratmeter im Erdgeschoss des Gebäudes angemietet. "Wir werden den gesamten Platz zunächst nicht brauchen", sagt Lohse. Daher werde ein Teil der Fläche an eine Musikschule, ein weiterer Teil an die Stadt Elmshorn untervermietet. "Wir wollen jedes Schuljahr wachsen und holen uns dann wieder Flächen zurück", so Lohse weiter. Später könnten weitere 500 Quadratmeter im Obergeschoss dazu gemietet werden.

Die Bauabnahme ist für Ende Juli vorgesehen. Für die Mitarbeiter geht es am Mittwoch, 1. August, in den Räumen los. Die Einschulung erfolgt eine Woche später um 10 Uhr. Während der Zeremonie sollen Pastoren mehrerer Kirchengemeinden die Abc-Schützen segnen. "Wir beginnen mit neun Schülern in der ersten Klasse", sagt Lohse. Kurze Zeit später startet ein einjähriger Vorschulkursus mit bis zu zwölf Kindern. Die Schüler von "Next" nutzen die Sporthalle der Paul-Dohrmann-Schule. Von dort wird auch das Essen geliefert.

Die Lehrpläne und Bildungsstandards von Schleswig-Holstein werden erfüllt. "Eine Besonderheit unseres pädagogischen Konzeptes ist die Schuleingangsstufe", sagt Schulleiterin Ilka Hauschild, die auch im Vorstand des Trägervereins sitzt.

Gemäß dem Konzept werden maximal 22 bis 24 Kinder klassenübergreifend unterrichtet, wobei jeweils die erste und zweite sowie die dritte und vierte Klasse eine Einheit bilden. Diese Gruppenstruktur bleibe durchgehend erhalten. "Wir haben eine Doppelbesetzung mit zwei Lehrern pro Klasse", so Hauschild weiter.

Das pädagogische Konzept sieht vor, den Kindern ein offenes, selbstgesteuertes und individuelles Lernen zu vermitteln. Hauschild: "Bei uns muss ein Kind nicht so lernen, wie alle anderen es tun." Besonders ist auch, dass die "Next"-Macher mit ihren Schülern ein Werte- und Kompetenztraining machen. "Wir haben acht christliche und acht Kompetenzwerte definiert, die wir den Kinder beibringen wollen", sagt die Schulleiterin. Den Schülern werde auch frühzeitig vermittelt, wie das Lernen im Team funktioniert.

Bei "Next" beträgt das monatliche Schulgeld 138 Euro, hinzu kommen 15 Euro Materialzuschlag. Wer auch das Mittagessen und die Betreuung bis 17 Uhr dazubucht, zahlt 345 Euro pro Monat. Eine Ferienbetreuung ist inklusive, die Schule soll lediglich vier Wochen im Jahr geschlossen sein. Weil zunächst keine staatlichen Zuschüsse fließen, ist die Christliche Schule auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Davon gibt es bereits einige: So hat etwa die Sparkasse Elmshorn finanzielle Unterstützung zugesagt - und der Lions Club Elmshorn hat einen Klassensatz Stühle und Tische beigesteuert.