Deutschland hat knapp 82 Millionen Einwohner. Davon ist nachweislich etwa die Hälfte zwischen 18 und 55 Jahre alt. Von diesen knapp 41 Millionen Einwohnern sind aber nur 2,7 Millionen bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert. Ein Wert, der deutlich unter zehn Prozent liegt. Und der eines deutlich macht: Wir Deutschen tun uns damit schwer, anderen zu helfen, wenn es um unseren Körper geht. Ob zu Lebzeiten mit einer Knochenmarkübertragung oder nach dem Tod mit einer Organspende: Diejenigen, die dazu ihre Bereitschaft erklären, gehören einer verschwindend geringen Minderheit an.

Die Zahlen sind erschreckend: Etwa 12 000 Menschen warten bundesweit auf ein Spenderorgan. Drei Todesfälle pro Tag lassen sich darauf zurückzuführen, dass eine Transplantation nicht mehr zustande kam. In Deutschland beträgt die Wartezeit für eine Niere knapp sechs Jahre. Für ein Herz, eine Lunge, eine Leber oder eine Bauchspeicheldrüse sind es ein bis zwei Jahre.

Das neue Organspendegesetz sieht vor, dass jeder Bundesbürger mindestens einmal zu Lebzeiten befragt werden soll, ob er sich nach seinem Tod eine Organspende vorstellen kann. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jeder Mensch sollte sich einmal Gedanken machen, was er für andere tun kann. Es gehört schließlich nicht viel dazu, zum Lebensretter zu werden. Schon eine Blutspende reicht dazu manchmal bereits aus.