Landrat Oliver Stolz: Die Verwaltung hat die Aufgabe, den “Motor am Laufen“ zu halten. Mehr als zehn Prozent der Einwohner Schleswig-Holsteins leben im Kreis Pinneberg

Zwar ist der Kreis Pinneberg mit 664 Quadratkilometern flächenmäßig der kleinste unter den elf schleswig-holsteinischen Kreisen. Aber hier wohnen mehr als zehn Prozent der Einwohner des Landes. Mit genau 304 806 Einwohnern ist er dann wieder der größte Kreis Schleswig-Holsteins. Heiko Willmann, Fachbereichsleiter Steuerungsunterstützung und innerer Service: "Unser Kreis genießt eine Sonderstellung im Konzert der Kreise des Landes".

Willmann betont, dass der Kreis Pinneberg von seiner Urbanität lebt, die aber auch viel ländlichen Raum lässt. "Zu uns ziehen die Menschen gern, die über ein höheres Einkommen verfügen und genau diese Mischung schätzen", sagt Willmann. Mit acht Städten, drei amtsfreien und 38 amtsangehörigen Gemeinden gibt es eine ausgeprägte urbane Struktur.

Viele der 49 Kommunen tragen in ihrem Wappen einen Baum oder eine Rose - ein Hinweis auf die hier sehr verbreitete Baumschulwirtschaft. Das Kreisgebiet grenzt auf einer Länge von 35 Kilometern an Hamburg. Im Osten schließt sich der Kreis Segeberg, im Norden der Kreis Steinburg und jenseits der Elbe im Süden der niedersächsische Landkreis Stade an.

Das Verwaltungsgebiet wurde 1876 durch die Königliche Verordnung der Preußen geschaffen. Zusammengeschlossen wurden dazu die Grafschaft Rantzau, das Gebiet des Klosters Uetersen und die Güterdistrikte in der Haseldorfer und Seestermüher Marsch. Wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung hatte die benachbarte Großstadt Hamburg.

Das hat den Kreis Pinneberg vor allem Gebiete gekostet: Gemeinden wie Övelgönne, Lurup, Stellingen und Blankenese wurden in die Stadt Altona eingegliedert - und die wurde 1937 mit der Stadt Hamburg vereinigt. 1932 konnte dann ein kleiner Landgewinn verzeichnet werden: Der Inselkreis Helgoland wurde aufgelöst und der rote Felsen dem Kreis Pinneberg zugeschlagen.

Dass Mittelstand durchaus Höchstmaß hervorbringt, macht die Wirtschaft des Kreises Pinneberg vor: Sie zählt zu den stärksten in Deutschland. Zurückgeführt wird das darauf, dass die Unternehmen durch ein gesundes Mittelmaß geprägt sind: Im Kreis sind kleine, mittlere und große Unternehmen beheimatet. Viele spielen nicht nur über Kreis- und Landesgrenzen hinaus eine wichtige Rolle. Manche tragen auch maßgeblich zu den deutschen Exporterfolgen bei.

Die Verwaltung sieht eine ihrer wesentlichen Aufgaben darin, sagt Landrat Oliver Stolz, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich der Kreis fortentwickeln kann: "Die Wirtschaft läuft gut. Deshalb müssen wir den Motor gut schmieren, um ihn am Laufen zu halten."