Guter Sound zum tollen Fest: Tausende besuchen die Open-Air-Party zum 40-jährigen Bestehen der Stadt. Auch heftiger Regen hielt nicht vom Feiern ab.

Schenefeld. Erst der heftige Regenguss und dann ein mächtiger Knaller: Gleich zu Beginn des dreitägigen Schenefelder Stadtfestes am Freitag ging es hoch her. Obwohl die Gewitterfluten den Festplatz vor dem Rathaus am späten Nachmittag fast leer gefegt hatten, feierten am Ende doch Tausende bis spät in die Nacht zusammen mit ihrem Ole. Der Musiker, der es bei der Castingshow "The Voice of Germany" bis unter die besten acht schaffte, war einer der Höhepunkte des diesjährigen Stadtfestes. Kein Wunder: Es war für ihn ein Heimspiel. Denn Ole hat Schenefelder Wurzeln. Und die machten sich lautstark bemerkbar.

Vor der Bühne, die er knapp eine Stunde lang rockte, standen Freunde, ehemalige Mitschüler, Ex-Kollegen und sein Papa Jens Feddersen. Einige waren eigens für diesen Auftritt angereist. Sogar aus Schweden. Die Fahrt hat sich garantiert gelohnt.

+++ Royaler Glanz auf dem Uetersener Rosenfest +++

Immerhin bekamen sie eine besondere musikalische Kurzfassung von Oles Casting-Intermezzo zu hören. Er sang viele seiner Songs, mit denen er in der Fernsehshow durchgestartet war. Allerdings mit Abwandlungen fürs heimische Publikum. So wurde aus "Under The Bridge" mal eben eine Hymne auf die Schenefelder Luninezbrücke und in "Cello" stand das Musikinstrument plötzlich in einem Schenefelder Keller. Beim Publikum kam das gut an. Ole wurde gefeiert. Etliche tanzten ausgelassen auf der Straße. Im Anschluss gab der Musiker mit der Soulstimme dann noch geduldig Autogramme.

Selig war nach diesem Auftakt auch Stadtfest-Initiator und Organisator Bernd Langmaack von pb Konzept Hamburg. "Der Auftritt war einfach super. Und mit dem Wetter haben wir auch noch die Kurve bekommen", so Langmaack zufrieden. Stimmt. Am Sonnabend brannte die Sonne wie bestellt auf die Köpfe der zahlreichen Besucher hinunter.

Die machten es sich auf den Bierbänken gemütlich. Zum kalten Getränk gab es Livemusik von Schenefelder Bands wie "Living Room" und "Private Imitate". Denn anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Stadtrechte herrschte Lokalpatriotismus vor. Für Langmaack eine richtig gute Sache: "Wir haben den Schwerpunkt diesmal auf Schenefeld gelegt und ich bin überrascht, wie viel Potenzial hier ist. Die Qualität der Schenefelder Musiker ist klasse. Das macht richtig Spaß."

+++ Hätten Sie's gewusst? +++

Schenefelder Vereine und Verbände fanden sich allerdings nur vereinzelt unter den vielen Imbiss- und Getränkeständen. Darunter: die Kräla-Kinder. Sie verkauften Waffeln. Mit den Einnahmen möchten die Kinder aus der angrenzenden Siedlung einen Ausflug in den Serengetipark im Herbst finanzieren. Für den guten Zweck sammelten auch die Schenefelder Rotarier alte Mobiltelefone ein. Ihre Zelte schlugen sie allerdings nur am Sonnabend auf.

Richtig voll wurde es noch einmal am Sonntag. Die Massen wälzten sich erst durch Reihen aus zahlreichen Ständen des Antik- und Flohmarkts am Stadtzentrum. Dann informierten sie sich bei den Schenefelder Handwerkertagen über die örtlichen Betriebe, die vorm Haupteingang des Centers ihren Platz gefunden hatten. Anschließend ging es in Richtung Festgelände am Holstenplatz weiter.

Für die Kinder wurde viel geboten. Von Karussell über Kasper bis hin zur Hüpfburg gab es eine Menge auszuprobieren. Allerdings mussten Eltern auch gesalzene Preise hinnehmen. Etwas traurig saß Antonia aus Schenefeld vor dem Trampolin. Die Achtjährige wäre zu gern einmal ins Gespann geklettert und hätte sich in die Luft katapultieren lassen. Aber einen Tag vor den Ferien hatte sich die Turnerin den Ellenbogen gebrochen. "Ich bin vom Reck gefallen", erzählte sie. Von Mama gab's zum Trost eine Glückskind-Tasche geschenkt. Mit dieser entzückenden Tasche und dem Arm im blauen Gipsverband saß sie mit Papa Lutz Westermann auf den Treppen vorm Rathaus, während das Fest fast vorbeirauschte.

Zusammen ließen sie den Blick über das Partyvolk schweifen, bevor es weiter gehen sollte. "Der Rathausplatz hat sich wirklich gemacht. Seit dem Umbau sieht es super aus", lobt Westermann, der das Fest nicht zum ersten Mal besucht. Was er am Schenefelder Stadtfest so schätzt? "Das ist ein Platz, um sich zu treffen. Ich habe Nachbarn gesehen und mich mit vielen Bekannten unterhalten. Das finde ich schön."