Regio-Klinik verbessert das Angebot für werdende Mütter. Zusätzliche Serviceleistungen. Frauenärzte sollen eingebunden werden.

Kreis Pinneberg. Junge Familien stehen bei der Regio-Klinik Pinneberg schon länger im Mittelpunkt: Es gibt Beratungen für Mütter, wie sie ihre Babys stillen und füttern sollten. Kurse für Baby-Massage werden angeboten. Werdende Eltern können in Familienzimmern gemeinsam ihr junges Glück erwarten. "Storchen-Nest"-Parkplätze direkt vor dem Haupteingang sind nur für sie reserviert.

Das Geburtszentrum im Klinikum Pinneberg kümmert sich bereits jetzt darum, dass sich schwangere Frauen und deren Neugeborenen wohlfühlen. Nun ist der Krankenhausbetrieb im Kreis Pinneberg als drittes Klinikum in Schleswig-Holstein eine Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK) eingegangen, die den schwangeren Frauen kostenlos zusätzliche medizinische Versorgungsleistungen anbietet. Dazu sollen die 40 Frauenärzte im Kreis eingebunden werden.

"Es geht darum, das Risiko einer Frühgeburt zu erkennen und möglichst zu vermeiden", sagt Doris Scharrel, Vorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte in Schleswig-Holstein. Etwa jede 20. der 1200 Geburten im Geburtszentrum der Regio-Kliniken käme verfrüht, sagt Chefarzt Dr. Stefan Geist. An den Uni-Kliniken in Kiel und Lübeck seien bereits 500 Frauen, die von 100 Frauenärzten betreut werden, in dieses Versorgungsprojekt "Babyfokus" der TK eingebunden. Sie könnten jetzt kostenlos eine zusätzliche vierte Ultraschalluntersuchung machen lassen, Akupunktur- und Erste-Hilfe-Kurse für Säuglinge belegen, mit einer ph-Wert-Untersuchung und einer ausführlichen Anamnese weitere Risikofaktoren ausschließen und einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst von Hebammen in Anspruch nehmen. "Wir bieten den Schwangeren eine Versorgung an, die weit über die gesetzlichen Leistungen hinausgeht", sagt Johann Brunkhorst, Leiter der TK-Landesvertretung in Schleswig-Holstein.

Im Kreis Pinneberg können dieses neue Angebot 53 718 TK-Versicherte nutzen. Jede dritte junge Mutter im Geburtszentrum der Regio-Kliniken könnte diesen Service in Anspruch nehmen, sagt Regio-Chef Otto Melchert. "Wir wollen als babyfreundliches Krankenhaus wahrgenommen werden." Vor allem wollen die Regio-Kliniken die Frauen umfassend über alle wichtigen Aspekte vor und nach der Geburt informieren, sagt Birgit Buchloh, Leiterin des Geburtszentrums. "Viele Schwangere denken nur an den Tag X. Welche enormen Belastungen und Veränderungen auf sie zukommen, wissen die meisten nicht."

Das soll sich ändern. Alle 22 angestellten und fünf freiberuflichen Hebammen und auch die Ärzte, die für das Geburtszentrum arbeiten, seien dafür umfassend geschult. Es gebe enge Kooperationen mit den Familienbildungsstätten. Die Hebammen würden auf Wunsch die jungen Familien ein Jahr lang nach der Geburt betreuen. "Jede junge Mutter, die bei uns entbunden hat, geht mit einem Laufzettel nach Hause, was sie alles beachten muss und wo sie welchen Ansprechpartner findet", verspricht Birgit Buchloh. Für Klinik-Chef Melchert lässt sich dieser Rundum-Service auf den Nennen bringen: "Wir sorgen praktisch für eine Hausgeburt im Krankenhaus."