Von Anfang an wollten Verwaltung und Politik bei ihren Plänen, die Pinneberger Innenstadt auszubauen und attraktiver zu gestalten, die alteingesessene Kaufmannsfamilie Meyer mit im Boot haben. Umso lauter war der Aufschrei, als Jörg Meyer nach dem Ankauf des Kreissparkassenareals zwischenzeitlich abgesprungen war. Die Mehrheit der Stadtpolitiker war deshalb nur allzu gerne bereit, ihm jetzt auf der Gangway einen roten Teppich auszurollen, um den Betreiber mehrerer Edeka-Märkte wieder mit an Bord nehmen zu können.

Meyer ist nicht nur potenter Investor, der am Standort in der City mehr als sieben Millionen Euro in den Neubau eines modernen SB-Marktes mit gastronomischen Angeboten investieren will. Er wird auch zur Galionsfigur für die gesamte Innenstadtentwicklung gemacht. Diejenigen, die das getan haben, müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, die Interessen eines einzelnen, wenn auch renommierten Einzelhändlers, würden den Kurs in Sachen Cityplanung entscheidend mitbestimmen. Und es bleibt die Gefahr, dass der neue Edeka-Markt nördlich der Friedrich-Ebert-Straße eine Insellösung wird und bleibt.

Alles entscheidend aber ist die Tatsache, dass in Pinneberg überhaupt Fahrt aufgenommen wird. Denn unbestritten ist, dass sich der Einzelhandel, vor allem auch nach dem Weggang von Hunderten von Mitarbeitern der Kreisverwaltung als täglichen Kunden gen Elmshorn, in einem Abwärtsstrudel befindet.