"Strom kommt sowieso ins Haus, nutz' das aus", hieß es noch in den 60er-Jahren vollmundig in der Reklame eines Energiekonzerns. Damals war von Elektroautos noch keine Rede. Doch wer jetzt sein E-Mobil, E-Fahrrad oder E-Roller an der Steckdose betanken möchte und in einem Etagenhaus wohnt, hat schlechte Karten. Denn öffentlich zugängliche Stromtankstellen sind bundesweit noch viel zu wenig verbreitet.

Im Kreis Pinneberg stehen nur fünf Stationen zur Verfügung, soweit die Angaben zutreffen. Es mangelt auch an einer verlässlichen Übersicht. Wer beim BUND als Suchwort Strom- oder E-Tankstelle auf der Homepage eingibt, landet in der Sackgasse.

Demgegenüber steht der Optimismus von Anbietern wie den Gemeindewerken Halstenbek oder den Stadtwerken Wedel. Vorbildlich ist auch das Engagement des Pinnebergers Ingo Worm mit seiner öffentlich zugänglichen Solarstrom-Tanke am neuen Mehrgenerationenhaus.

Dass es mit der Popularität der Stromer nicht weit her ist, liegt auch am hohen Preis und der noch geringen Reichweite. Wer 34 000 Euro für einen E-Kleinwagen hinblättern muss, greift lieber zum halb so teuren konventionellen Pkw. Gerade mal 101 E-Autos wurden 2011 privat erworben. Bundesweit. Kein Wunder, dass die Zulassungsstelle im Kreis Pinneberg E-Autos nicht statistisch erfasst.