Abendblatt-Leser klagen über verspätete Zustellungen. Reporter starten den Test: Wie schnell ist die Post im Kreis Pinneberg eigentlich?

Kreis Pinneberg. Der Abendblatt-Artikel über verspätete Briefzustellungen im Kreis Pinneberg erregt die Gemüter. Zahlreiche Leser bestätigen die Beobachtung, dass vor allem montags der Postbote seltener vorbeikommt, um Briefe, Karten und Zeitschriften in ihre Postkästen zu stecken. Besonders stark leiden die Quickborner unter Zustellproblemen der Post.

Aus Quickborn erreichten uns sehr viele Anrufe und Zuschriften von Lesern, darunter die von Elke Strohm. "Ich wohne in Quickborn in der Ulzburger Landstraße und habe in der Zeit von Frühjahr bis Herbst 2011 montags überhaupt keine Post bekommen."

Der Ärger der Betroffenen ist groß, trifft aber nicht die Zusteller. Im Gegenteil: Viel Lob bekommen diejenigen, "die sich bei Wind und Wetter tagtäglich auf ihren immer größeren und längeren Touren abrackern, den Ärger der Kunden abkriegen und trotzdem freundlich bleiben", schreibt Saskia Werner aus Elmshorn.

Die Postkunden reagieren auch verständnisvoll auf Ausfälle. "Dass bei extremen Witterungsverhältnissen oder krankheitsbedingt die Postzustellung mal ausfällt, ist einzusehen. Diese Begründung darf aber nicht zum Regelfall werden", sagt Renate Dorit Schmidt aus Wedel. "Immerhin wird die Post vom Bund subventioniert, indem sie keine Mehrwertsteuer abführen muss."

Fürs Wochenende sei die Werbung von diversen Firmen in einer Plastiktüte in der Zustellung vorgesehen, sagt Renate Dorit Schmidt. "Diese entfällt immer häufiger, abgesehen von unserer normalen Post. Sie wird auch nicht am Montag, der sowieso kein Posttag ist, nachgeholt."

Über die Aussagen "Störungen treten, wenn überhaupt, nur punktuell auf" und "Da handelt es sich um Fehlbeobachtungen" des Post-Pressesprechers Martin Grundler regen sich die meisten Abendblatt-Leser auf. "Für wie blöd hält er die Menschen?", fragt Elke Strohm. "Diese Aussage ist eine bodenlose Frechheit", schreibt Rüdiger Gutgesell aus Quickborn. "Die Meinung, es handele sich um Fehlbeobachtungen, können wir nicht bestätigen", schreiben Wolfgang und Sabine Braun aus Pinneberg. "Seit vielen Monaten bekommen wir montags keine Post mehr. Dies ist ärgerlich, wenn man auf Post aus Süddeutschland wartet. Abgeschickt am Freitagabend, finden wir sie erst am Dienstag im Briefkasten."

Abendblatt-Reporter testen zurzeit, wie schnell und zuverlässig Briefe durch den Kreis Pinneberg ihren Weg zum Empfänger finden. Der erste Test verlief positiv: Sechs Briefe adressiert an Personen in Elmshorn, Tornesch, Pinneberg, Halstenbek, Rellingen, Schenefeld starteten am Dienstagnachmittag um 16 Uhr ihre Reise im Briefkasten am Lindenplatz. Sie alle landeten am Mittwoch in den Postkästen.