Endlich kommt zumindest ein wenig Bewegung in die Geschichte. Fast schien es ja so, als müsste der Kreis Pinneberg seine alte Kreishausfläche in lukrativer Innenstadtlage in der Kreisstadt wie Sauerbier anbieten. Nur drei Investoren meldeten sich auf die öffentliche Ausschreibung bis Ende Juni. Einer sprang wieder ab, dann kam nachträglich ein dritter Interessent aus der Deckung. Nach den nun vorliegenden Angeboten würde der Kreis Pinneberg drei Millionen Euro für die 13 000 Quadratmeter rund um Lindenstraße und Drosteiwiese erzielen können. Das sind rund 230 Euro je Quadratmeter. Ursprünglich ging die Verwaltung von vier bis fünf Millionen Euro aus, die auf diese Weise in die leere Kreiskasse sprudeln könnte. Offenbar ist der Markt in Pinneberg noch nicht so hart umkämpft wie in Hamburg, wenn es um neu zu bebauende Grundstücksflächen geht. In Hamburg erhalte er den Zugriff nur auf jede hundertste Fläche, für die er mitbiete, sagt Investor Joachim Neuhaus, der zuletzt dem Kreis ein Angebot machte. Oder pokern die Investoren nur? Für den Kreis sollte nur der Preis eine Rolle spielen. Was dort gebaut wird, darüber entscheiden später ohnehin allein die Stadtväter Pinnebergs. Somit ist dem Kreis zu wünschen, dass sich bis zur Entscheidung am 21. Dezember noch andere Investoren melden, die die Angebote in die Höhe treiben. Das Geld kann der hoch verschuldete Kreis gut gebrauchen.