Mehrere tausend Euro Beute. Der Schwimmbetrieb in Pinneberg musste für einen Tag eingestellt werden. Türen aufgehebelt

Pinneberg. "Wegen Einbruch geschlossen. Ihr Bäderteam" steht in kindlich anmutender Schrift auf dem Zettel an der Tür. "Wir konnten heute früh noch nicht an unsere Computer, weil die Kripo zunächst die Spuren sichern musste", sagt Arno Nicolaisen, Betriebsleiter der Pinneberger Bäder, fast schon entschuldigend. Der Schreck sitzt tief. Seine Mitarbeiter haben gestern, als sie halb sechs die Frühschicht antreten wollten, festgestellt, dass ins Schwimmbad in der Burmeisterallee eingebrochen wurde - trotz Sicherheitsanlage.

Die Täter hatten sich in der Nacht zum Donnerstag zwischen 22.15 Uhr und 5.15 Uhr gewaltsam Zutritt zu den Räumlichkeiten des Schwimmbades verschafft. Wie sie es schafften, den Alarm zu umgehen, ist noch unklar. Die Einbrecher hebelten mit einer Brechstange den Tresor auf und stahlen die Einnahmen von mehreren Tagen. Wie viel Bargeld sie entwendet haben, ist zurzeit noch unklar. "Es müssen aber mehrere Tausend Euro sein", sagt Nicolaisen. Lediglich einige Hartgeldrollen ließen die Einbrecher zurück. Auch zwei kleinere Tresore mit den Tagesabschlüssen haben sie geknackt. "Sie hatten es auf Bargeld abgesehen", sagt Nicolaisen, der seit 1984 Betriebsleiter ist. "Unsere Rechner blieben unberührt." Den Sachschaden am Gebäude kann er noch gar nicht überblicken: "Etliche Türen wurden aufgehebelt."

Die Täter betraten alle unverschlossenen Räume sowie die Cafeteria im zweiten Obergeschoss und durchwühlten im Aufenthaltsraum der Belegschaft sämtliche Schränke. Die Polizei vermutet, dass die Einbrecher das Schwimmbad wieder über eine Feuerschutztür verließen.

Während die Polizei die Spuren am Tatort sicherten und den Ablauf rekonstruierten, musste das Schwimmbad geschlossen bleiben. Etwa tausend Tagesgäste waren betroffen, darunter viele Schulklassen und Vereine. Der Tauchsportclub TSC, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Spiel und Sport Waldenau oder der Sportverein VfL konnten nicht wie üblich trainieren. Auch für zahlreiche Schüler im Kreis fiel Schulschwimmen aus. "Wir haben uns bemüht, alle rechtzeitig zu informieren", sagt Nicolaisen. Heute läuft der Betrieb wie gewohnt weiter.

Henning Fuchs, Geschäftsführer der Stadtwerke Pinneberg, die das Schwimmbad betreiben, registriert zunehmend Übergriffe auf Einrichtungen der Stadtwerke: "Allein für Vandalismus an Straßenlaternen zahlen wir im Jahr einen fünfstelligen Betrag." Es würde ich kaum lohnen, Graffiti-Schmierereien beispielsweise von Trafohäuschen zu entfernen, weil sie am nächsten Tag wieder durch neue ersetzt werden.

Die Kriminalpolizei bittet nun Zeugen, denen in der vergangenen Nacht in dem Bereich um das Schwimmbad herum etwas aufgefallen ist, was möglicherweise mit der Tat in Verbindung gebracht werden kann, sich bei der Kriminalpolizei in Pinneberg unter 04101/20 20 zu melden.