Überangebot an Plätzen in der Kreisstadt. Personal wird in anderen Häusern untergebracht

Pinneberg. Die Betroffenheit ist groß - sowohl unter den 57 Bewohnern als auch den 30 Mitarbeitern: Das Pinneberger Altenpflegeheim am Rehmen wird zum 31. März nächsten Jahres schließen. Das hat der Träger der Einrichtung, der DRK-Kreisverband, jetzt entschieden. Der Betriebsrat, die Mitarbeiter sowie die Bewohner wurden Ende voriger Woche über diesen drastischen Schritt informiert.

Reinhold Kinle, der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands, spricht von einer schweren Entscheidung, die nicht leichten Herzens getroffen wurde. Aufgrund der mangelnden Auslastung der Ende der 60er-Jahre eröffneten Einrichtung und dem Überangebot an Heimplätzen in der Kreisstadt sei diese Entscheidung jedoch alternativlos gewesen.

Insbesondere auch deshalb, weil nach dem neuen Entwurf der Durchführungsverordnung zum Selbstbestimmungsstärkungsgesetz das Haus grundlegend hätte umgebaut werden müssen. Kinle: "Das bedeutet für einen Wohlfahrtsverband wie das DRK einen hohen finanziellen Aufwand, der angesichts der Überkapazität an vorhandenen Pflegeplätzen nicht zu rechtfertigen wäre." Auch die zunehmende Schwierigkeit, qualifiziertes Pflegepersonal auf dem Arbeitsmarkt zu finden, habe zu der Entscheidung beigetragen.

Im Vordergrund der Entscheidung, die Einrichtung zu schließen, habe jedoch die Sorge um das Wohl der Bewohner des Seniorenwohnheimes am Rehmen gestanden. Kinle: "Im Falle eines Umbaus hätten die derzeitigen Bewohner vorübergehend ausziehen müssen. Ein Umstand, der speziell für betagte Senioren eine außerordentliche Belastung darstellen würde."

Laut dem DRK-Kreisgeschäftsführer ist das Haus zurzeit mit 57 Personen belegt - bei einer Kapazität von 89 Betten. Ziel sei es, die Schließung des Alten- und Pflegeheims für alle Betroffenen soweit wie möglich abzufedern. Aufgrund der vorhandenen Überkapazität in der Kreisstadt kann laut Kinle allen Bewohnern ein Wohnplatz in anderen Heimen angeboten werden. Entweder in Häusern, die zum DRK gehören, oder in anderen Einrichtungen. Diese Häuser würden über den Standard verfügen, der im Entwurf der neuen Durchführungsverordnung zum Selbstbestimmungsstärkungsgesetz gefordert wird. Innerhalb des Kreises könne der Umzug für die Bewohner organisiert werden. Das DRK hat einen Pflegemanager engagiert, der sich um den Ablauf der Schließung kümmern wird.

Die betroffenen Mitarbeiter müssen nach den Angaben des DRK-Kreisgeschäftsführers keine Sorge um ihren Arbeitsplatz haben. Es sei selbstverständlich, dass das gesamte Personal in anderen vergleichbaren Einrichtungen im DRK-Kreisverband Pinneberg übernommen werden kann.

Kinle: "Der Vorstand und die Geschäftsführung bedauern diesen Schritt sehr und werden alles in ihrer Macht stehende tun, dass der Übergang in ein neues Heim und in eine neue Arbeitsstelle für die Betroffenen so einfach und sorgenfrei wie möglich geschieht." Was aus der idyllisch gelegenen Immobilie wird, wurde bislang noch nicht bekannt gegeben.