Ist hier wieder einmal ein Banker an seiner Gier gescheitert? Auch wenn natürlich die Unschuldsvermutung solange zu gelten hat, bis es zu einer Verurteilung kommt, bestätigt allein schon der Untreue-Verdacht gegen den zurückgetretenen Vorstandschef der Sparkasse Elmshorn die vielfältigen Vorurteile gegen die Finanzmakler-Branche. Verglichen mit seinem recht üppigen Gehalt erscheinen die Gelder, um die er sich bereichert haben soll, eher wie Peanuts. Ist es deshalb den internen Kontrollmechanismen der Sparkasse nicht aufgefallen? Die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden Licht ins Dunkel bringen.

Der normale Bürger und Bankkunde jedenfalls fragt und wundert sich, warum sich Manager in solchen Spitzenpositionen bereichern müssen. Glauben sie, dass sie für ihr herausragendes Amt mehr Geld verdient hätten als ihnen offiziell zusteht? Werten sie es als Ausgleich für ihren unermüdlichen Einsatz? Wenn es wirklich zu einer Anklage wegen Untreue kommt, ist die steile Karriere von Ex-Vorstandschef Salzmann ein für allemal vorbei. Wohl kaum ein Kreditinstitut wird ihm noch einmal das Vertrauen schenken und ihn mit diesen Vollmachten ausstatten.

Eine interessante Wendung hat diese Sparkassen-Affäre: Wenn die jetzt alleinige Vorstandsfrau Schwedler zur Vorstandsvorsitzenden ernannt werden sollte, wäre sie die erste im Land in dieser Position. Und die Quote hätte damit überhaupt nichts zu tun.