Von der Vergangenheit lernen und aktuelle Diskussionen aufgreifen, mit dieser Taktik wollen die Schulen im Kreis Pinneberg der rechten Gefahr begegnen, die angesichts der drei Neonazis aus Thüringen bedrohlicher erscheint denn je.

Nun kann Geschichtsunterricht erfahrungsgemäß sehr trocken sein. Doch statt auf verstaubte Inhalte setzten Lehrkräfte auf Erleben. Hier sind die Schulen im Kreis vorbildlich. Sie besuchen mit ihren Schülern Stätten, die zum Symbol für den Terror im Dritten Reich geworden sind. In Auschwitz und Neuengamme ist auch fast 70 Jahre nach Ende des nationalsozialistischen Regimes der Horror des Holocaust spürbar. Wer einmal vor einem Berg Koffer stand von denen, die deportiert wurden und massenhaft den Tod fanden, der wird gefeit sein vor braunen Hetzparolen. Wer mit Zeitzeugen spricht, der wird besser verstehen können, wohin Hass und Intoleranz führen können.

Einmal mehr wird deutlich, wie wichtig es ist, Zeit und Geld in Projekte außerhalb des festen Unterrichtsplans zu investieren. Hierzu zählt auch, dass der Austausch mit Schulen im Ausland gefördert wird. Die Angst vor dem Fremden befeuert Vorurteile. Wer schon in jungen Jahren in Kontakt mit anderen Kulturen kommt und Gemeinsamkeiten mit Gleichaltrigen aus dem Libanon oder China entdeckt, weiß auch kulturelle Unterschiede zu schätzen.