Die Arbeitsgemeinschaft der fünf Volks- und Raiffeisenbanken zieht eine positive Jahresbilanz. Wachstum in allen Geschäftsbereichen.

Kreis Pinneberg. Jede Finanzkrise stärkt den Volksbankern offenbar weiter den Rücken. Jedenfalls präsentierten die Vertreter der fünf Volks- und Raiffeisenbanken aus Pinneberg, Elmshorn, Norderstedt, Kaltenkirchen und der Elbmarsch, die sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben, eine rundum positive Geschäftsbilanz. "Wir sind kerngesund, und gewinnen ständig Marktanteile hinzu", frohlockte Christian Kähler von der Volksbank Elmshorn, der zugleich Sprecher der VR Banken-AG ist.

Das Wachstum sei in allen Geschäftsbereichen feststellbar, stellte Kähler die aktuelle Entwicklung vor. Demnach hat sich die Bilanzsumme (BLS) des Quintetts um 3,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro erhöht. 1,1 Milliarden Euro Kredite haben die VR Banken an ihre rund 150 000 Kunden verliehen (plus sechs Prozent). Diese haben 1,65 Milliarden Euro auf den 235 000 Konten liegen (plus 2,7 Prozent). Und auch die Zahl der Gesellschafter, die die Volksbanken als Mitglieder zählt, ist um 465 Personen auf 48 282 Mitglieder angestiegen. 513 Mitarbeiter und 53 Auszubildende beschäftigen die fünf VR Banken in 42 Geschäftsstellen. "Unsere Ausbildungsquote ist überdurchschnittlich hoch", sagt Kähler stolz.

Größter im Bunde ist die VR Bank Pinneberg (BLS: eine Milliarde Euro, 266 Mitarbeiter), vor der Volksbank Elmshorn (500 Millionen Euro, 168 Mitarbeiter), der Norderstedter Bank (300 Millionen Euro, 60 Mitarbeiter), der Kaltenkirchener Bank (150 Millionen Euro, 41 Mitarbeiter) und Raiffeisenbank Elbmarsch in Heist (145 Millionen Euro, 31 Mitarbeiter).

Von einer Kreditklemme könne bei den VR Banken keine Rede sein, betonte Kähler. Der Schwerpunkt des Geschäfts liege beim Mittelstand in der Region. "Das Geld des Dorfes dem Dorfe", zitierte Elbmarsch-Vorstand Sönke Hahn einen noch heute gültigen Slogan für die Volksbankengruppe. An sich ein "langweiliges Geschäftsmodell", das sich aber bei den Genossenschaftsbanken zur Erfolgsstory entwickelt hat. Das zeige sich auch in der Förderung von Sportvereinen, Feuerwehren und Kulturprojekten, die die fünf Banken jährlich mit 300 000 Euro unterstützen. Kähler: "Wir verdienen unser Geld in der Region. Dann wollen wir auch etwas für die Region tun."

Die Marktanteile in den Städten bezifferten die Banker mit jeweils rund 20 Prozent, in ländlichen Regionen sogar bis zu 80 Prozent. Das liege einerseits daran, dass sich andere Kreditinstitute aus der Fläche verabschiedeten, begründet Kähler diese Entwicklung. "Wir setzen weiterhin auf die Regionalität. Bei anderen ist die verloren gegangen." Andererseits lebten die Genossenschaftsbanken von langjährigen Geschäftsbeziehungen und erfahrene Mitarbeitern. "Bankgeschäfte macht man im Vertrauen. Man muss sich kennen."

Der elektronische Zahlungsverkehr werde sich weiter forcieren und sicherer werden, zeigte VR-Bankchef Uwe Augustin die neueste Entwicklung auf. So verspräche die neue Bank-Card, in der die wichtigsten Kundendaten auf einem Chip statt wie bisher im Magnetstreifen gespeichert seien, noch mehr Sicherheit für die Bankkundschaft. Das Ausspähen ihrer Daten, wenn sie am Automaten Geld abheben, würde weitgehend unmöglich gemacht, versicherte Augustin. Zudem erwarten die Volksbanker einen zunehmenden Einsatz der Geldkarten, die künftig an der Kasse beim Einkaufen nicht mehr eingelesen werden müssten. Es reiche bereits, das Portemonnaie dicht an das Lesegerät zu halten. Die aufgeladenen Geldkarten, die als Kreditkarten auch im Internet und Ausland verwendet werden können, versprächen ein Höchstmaß an Sicherheit, ist Kähler überzeugt. "Eine Geldkarte ist wesentlich sicherer als mit 500 Euro in bar in Elmshorn durch den Krückaupark zu laufen."

Mit acht bis elf Prozent sei in allen fünf VR Banken die Eigenkapitalquote im grünen Bereich, betonte der AG-Sprecher und kündigte an, dass die Mitglieder sich wieder auf Dividenden in der Höhe des Vorjahres (rund sechs Prozent) freuen dürften. "Wir bei der Volksbank Elmshorn schütten allein 670 000 Euro aus."