"Wenn ich König von Deutschland wär' ..." Rio Reiser besang einst die Vorzüge der Narrenfreiheit als Monarch. Auch an "König Roland" von Tornesch prallt vieles an Kritik einfach ab. Was schert es den König, was das Volk will, war und bleibt in mancher Situation das Motto von Bürgermeister Roland Krügel, der für weitere sechs Jahre auf dem Thron der Stadtverwaltung sitzen wird.

Die Mehrheit der Wähler hat sich auch diesmal trotzdem für den Macher (und Macker) auf dem Bürgermeistersessel entschieden. Auf dem sitzt Krügel sage und schreibe seit 25 Jahren - und nunmehr voraussichtlich bis zu seiner Pensionierung, pardon, Abdankung aus Altersgründen.

Wer geglaubt hatte, "König Roland" könne auf seine "alten Tage" milder oder harmonischer werden, der kriegte von ihm noch am Wahlabend die klare Absage. "Ich werde mich nicht ändern!" verkündete der alte und neue Bürgermeister. Roland Krügel will und wird sich nicht mehr verbiegen lassen, braucht er ja auch gar nicht.

Herausforderer Andreas Bannick verbuchte zwar einen Achtungserfolg. Der Feuerwehrmann aber war zu brav, blieb zu farblos, um dem Titelverteidiger richtig Feuer zu machen. Man stelle sich vor, man hätte Krügel einen charismatischen Politikprofi gegenüber gestellt. Der hätte dem Monarchen eventuell sogar das Zepter entreißen können. Aber es heißt ja, dass jedes Land den Herrscher bekommt, den es verdient.