Finanziell pfeift Schleswig-Holstein aus dem letzten Loch. Mit 26 Milliarden Euro steht das Land bei den Banken und Sparkassen in der Kreide. Das sind 9000 Euro Schulden auf jeden Einwohner. Eine Milliarde Euro sind dafür an Zinszahlungen nötig. Davon könnte Schleswig-Holstein 20 000 neue Lehrer einstellen, heißt es auf der Homepage des Finanzministeriums.

Höchste Zeit für eine Schuldenbremse, zu der sich die Landesregierung ab 2020 verpflichtet hat. Schließlich werden die künftigen Generationen diese Summen bezahlen müssen.

Dabei bedient sich das Land aber auch kräftig bei den Kommunen, indem es seit Jahren die zugesagten finanziellen Mittel aus dem Finanzausgleich um dreistellige Millionenbeträge jährlich gekürzt hat. Das ist nicht in Ordnung und bringt auch die öffentlichen Kassen der Städte und Gemeinden in die Bredouille. Allein in diesem Jahr wird die Verschuldung aller Kommunen in Schleswig-Holstein um mehr als 300 Millionen Euro anwachsen. Mit eben dieser gewaltigen Summe sind der Kreis Pinneberg und seine 49 Kommunen verschuldet. Und die aktuelle Finanzkrise ist da noch gar nicht abzusehen.

Da ist es nicht mit ein paar Kooperationen, Ausgabenkürzungen und neuen EDV-Systemen getan. Die nächste Landesregierung muss endlich ein Konzept für eine Kreisgebietsreform vorlegen und im Landtag durchsetzen. Nur so sind Einsparungen von relevanter Größe möglich.