Das Stadtzentrum Schenefeld wird 20 Jahre alt. Bis zum 5. November wird gefeiert. Große Jubiläumsausstellung “Dschungelfieber“.

Schenefeld. Ende der 80er-Jahre hatten sich Schenefelds Politiker einiges vorgenommen. 16 Jahre, nachdem die Gemeinde die Stadtrechte erhalten hatte, sollte endlich ein Ortsmittelpunkt her. Eigentlich sogar zwei: Einen Stadtkern Nord und einen Stadtkern Süd erträumten sich die Politiker - und stellten die Baupläne 36 a und b auf.

Verwirklicht wurde bisher nur eines der Projekte - nämlich der Stadtkern Nord. Dahinter verbirgt sich das Stadtzentrum Schenefeld, in das vor 20 Jahren erstmals die Kunden strömten. Noch bis zum 5. November feiern die Schenefelder das Jubiläum des Einkaufszentrums. Bis heute ist es das einzige Shopping-Center im Kreis Pinneberg geblieben. Es war umstritten: Bei der Abstimmung über den Bebauungsplan 36 a gab es 13 Ja-, acht Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen.

Zwei Jahrzehnte später ist die Kritik verstummt. Der Glaspalast hat sich als "das" Zentrum Schenefelds etabliert. Viele Kunden kommen aus Schenefeld sowie den umliegenden Gemeinden des Kreises. Doch auch Bürger aus den benachbarten Hamburger Stadtteilen kaufen dort gerne ein. Bald soll die Kundenfrequenz steigen, schließlich wird das Center momentan erweitert. Für 14,6 Millionen Euro wächst das Center von derzeit 32 000 um 5400 Quadratmeter Verkaufsfläche an. Zwei riesige Baukräne prägen das Bild, Tag für Tag wächst der Neubau in die Höhe. Im Oktober 2012, vielleicht schon ein bis zwei Monate früher, soll er fertig sein - inklusive 880 neuen Parkplätzen.

Das neue fünfstöckige Parkhaus, das an der Industriestraße entsteht und einen Großteil der Stellflächen umfasst, soll bereits im Mai fertig sein. Nach Eröffnung des Erweiterungsbaus folgen Umbauarbeiten im Altbau, weil einige Läden wie etwa Rewe sich im neuen Teil ansiedeln werden. "Es wird innerhalb des nächsten Jahres ganz viel passieren", sagt Center-Manager Markus Montag. Und er sagt weiter: "Ich hätte den 20. Geburtstag des Centers lieber im nächsten Jahr zur Fertigstellung des Erweiterungsbaus gefeiert."

Aber der Kalender ist unerbittlich. Und so hat Markus Montag derzeit alle Hände voll zu tun, das Geburtstagskind fit für die Zukunft zu machen. "Die Vermarktung der Flächen ist Thema Nummer eins." Das Center der Zukunft - Montag hat es bereits im Kopf. Dazu gehört auch, eine neue Werbekampagne zu entwickeln, das Logo zu ändern und die Außendarstellung zu ändern. Um das große Ziel zu erreichen, gibt es derzeit viel Leerstand. "Gewollter Leerstand", wie Montag sagt. Viele kleinere Flächen sollen später Teile einer großen Fläche werden und bleiben daher zunächst vakant.

Sicher ist: Sobald Rewe in den Neubau zieht, wird die bisherige Fläche der Drogeriekette Budnikowsky sowie einem Anbieter für Young Fashion zugeschlagen. Dafür werden Arko und die Bijou Brigitte neue Ladengeschäfte erhalten. Die derzeitige Budnikowsky-Fläche soll mit dem leerstehenden, bisherigen Palmers-Geschäft zu einer größeren Fläche verschmolzen werden. Wer sie bekommt, ist noch unklar. Sicher dagegen scheint, dass 500 Quadratmeter vom Dänischen Bettenlager gemietet werden. Platz machen muss das Sanitätshaus Labahn, das ins Erdgeschoss umsiedelt. Dort wird im November auch die neue Filiale von Hörgeräte Giese eröffnen. Mit dem neuen Mieter, der die 56 Quadratmeter große Fläche neben der Haspa übernimmt, konnte ein Geschäft vermietet werden, das bereits seit vier Jahren leer steht. "Wir haben dann im Südflügel einen Schwerpunkt, der sich mit Gesundheit befasst", erläutert der Center-Manager.

Er strebt für den Alt- und Neubau Sortimentsergänzungen an. Kinderkleidung, Haushaltswaren, Sportbekleidung - diese Lücken will Montag schließen. Am liebsten würde er die Stadt als Mietpartner gewinnen - für ihre Bücherei "Wir haben ein attraktives Mietangebot für den Neubau unterbreitet." Irgendwann müssten sich die Politiker entscheide, ob die Bibliothek (Montag: "Das wäre eine ideale Ergänzung") ins Einkaufszentrum zieht. "Wir können nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten."

Die Besucher erwartet noch bis zum 5. November die große Jubiläumsausstellung namens Dschungelfieber. Präsentiert werden 100 Arten von Reptilien, Insekten und Tropentieren, die sonst nur in Zoos zu bewundern sind. Um 10, 11 und 12 Uhr gibt es Führungen durch die Präsentation - und montags bis sonnabends von 16 bis 17 Uhr sowie sonntags von 15 bis 16 Uhr einen Fototermin für die Besucher. Wer mag, kann sich mit Riesenschlangen, Krokodilen oder Vogelspinnen ablichten lassen.

Ein beliebtes Fotoobjekt dürfte auch ein sieben Meter hohes, begehbares Märchenschloss werden. Es ist ab 16. November Glanzlicht der Weihnachtsdeko auf dem Marktplatz. Der größte Adventskranz im Norden wird auch wieder hängen. "Der hat Tradition", sagt Montag. Und die soll trotz aller Neuerungen bestehen bleiben.