Nur meckern reicht nicht. Das wollte der geneigte Zuhörer während der Vorstellungsrunde im "Pomm 91" in Tornesch zwischenzeitlich dem Bürgermeisterkandidaten Andreas Bannick zurufen. Die Eisenbahnbrücke ist ihm ein Dorn im Auge, weil für Rollstuhlfahrer schwer zugänglich, der Weg zum neuen Sportplatz zu weit, die Fusion nicht gewollt, der Abzug des Architekten vom Projekt "Tornesch am See" nicht nachvollziehbar. Bei all diesen Projekten gibt es sicherlich Punkte, die man dem amtierenden Bürgermeister Roland Krügel anlasten könnte. Auch mit emotional belegten Schlagworten wie Bürgernähe und fairer Wettkampf kann Bannick Sympathien bei Krügel-Gegnern wecken. Ob nur Kritik allerdings einen guten Bürgermeister ausmacht, ist fraglich.

Bannick braucht Profil. Der Feuerwehrmann, dem sein Beruf sicher Vorschusslorbeeren einbringt, muss seine Ziele klar formulieren, wenn er am 6. November eine reale Chance haben will: Die Eisenbahnbrücke barrierefrei gestalten, bestehende Sportplätze ausbauen, Tornesch als eigenständige Stadt erhalten. Das sind Ziele. Bannick mag sie im Kopf haben, doch er hat sie lediglich zwischen den Zeilen mitschwingen lassen. Das ist zu vage. Die Bewerber werden an ihren Taten gemessen. Gegen "König Roland" anzutreten - auch gegen den Willen der eigenen Partei - war der erste Streich. In zwölf Tagen wird sich zeigen, ob das genügt.