Großeinsatz für 150 Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst. Es gab keine Verletzten, der Klinikbetrieb lief eingeschränkt weiter.

Wedel. Den ganzen Sonntag über waren Reinigungskräfte im Wedeler Krankenhaus im Einsatz, damit die Klinik heute wieder ohne Einschränkungen arbeiten kann. Nach einem Brand, der am Sonnabendnachmittag im Keller des Gebäudes ausgebrochen war, nahm die Klinik am Wochenende keine neuen Patienten mehr auf. Notfälle wurden in die ebenfalls zu den Regio-Kliniken gehörenden Häuser nach Pinneberg sowie Elmshorn gebracht.

Die 116 Patienten, die sich zum Zeitpunkt des Feuers in dem 180-Betten-Haus befanden, mussten nicht verlegt werden. Selbst während der Löscharbeiten konnte der überwiegende Teil auf den Zimmern bleiben. Nachdem die automatische Brandmeldeanlage um 16.16 Uhr Alarm auslöste, wurden die Brandschutztüren im Gebäude entweder automatisch oder vom Personal geschlossen. Auf diese Weise konnte sich der Qualm nicht weiter ausbreiten, die Patienten befanden sich in Sicherheit.

"Wir waren auf eine komplette Evakuierung des Gebäudes vorbereitet", berichtet der Sprecher der Klinik-Gruppe, Sebastian Kimstädt. So wurden neben einem Großaufgebot an Feuerwehrkräften auch Dutzende Rettungswagen und Notärzte nach Wedel geschickt. Ehrenamtliche Mitarbeiter von DRK und Technischem Hilfswerk trafen vor Ort ein und bauten mehrere Zelte auf, in denen bei Bedarf die Patienten untergekommen wären. Auch die Krankenhäuser in Pinneberg und Elmshorn waren in Alarmbereitschaft versetzt. Die B 431 wurde auf Höhe der Klinik für Stunden voll gesperrt.

"Wir hatten Glück im Unglück", sagt Dr. Thorsten Wygold, der ärztliche Direktor der Regio-Kliniken. Er lobt "das umsichtige Verhalten unseres Personals und das schnelle Eingreifen der Feuerwehr". Auch die Patienten hätten zwar besorgt, jedoch nicht panisch reagiert und allen Anweisungen des Personals Folge geleistet. Auf diese Weise habe ein größeres Unglück vermieden werden können. Auch nach dem Feuer blieben alle wichtigen Bereiche der Klinik funktionsfähig. Dazu zählt auch die Intensivstation, die sich in einem anderen Gebäudetrakt befindet und daher nicht gefährdet war.

Insgesamt waren mehr als 150 Kräfte von Feuerwehren und Rettungsdiensten im Einsatz - selbst aus Hamburg sowie dem Kreis Steinburg waren Helfer angefordert worden. Die Wedeler Feuerwehrleute unter der Leitung von Wehrführer Michael Rein lokalisierten den Kellertrakt als Ausgangspunkt des Feuers. Es war in einem Raum ausgebrochen, wo Betten gereinigt und desinfiziert werden. Weil dort viele Matratzen gelagert waren, fand das Feuer reichlich Nahrung. Die giftigen Dämpfe zogen über Fahrstuhlschacht und Treppenhaus nach oben.

"Der Keller ist verwüstet, dort muss kräftig renoviert werden", sagt Kliniksprecher Kimstädt. Ansonsten sei lediglich eine Innere Station, die direkt über dem Brandort liegt, in Mitleidenschaft gezogen worden. Sechs Patienten, die dort behandelt worden waren, wurden in ihren Betten liegend zunächst ins Freie gebracht. Etwa 30 Minuten später, nachdem das Feuer unter Kontrolle war, konnten sie auf andere Stationen verlegt werden. "Die betroffenen Zimmer werden gelüftet und stehen nach einer Reinigung voraussichtlich am Montag wieder zur Verfügung", erläutert Paul Kudlich, der kaufmännische Direktor des Krankenhauses. So waren auch einige Rußanhaftungen etwa im Treppenhaus sowie in den Fluren zu beseitigen.

Die Feuerwehrleute nahmen unter Atemschutz von außen durch die geborstenen Kellerfenster sowie auch von innen den Kampf gegen die Flammen auf. Eine Stunde nach der Alarmauslösung war das Feuer gelöscht. Anschließend wurden die Teile des Gebäudes, in die Rauchgase gezogen waren, belüftet. Gegen 19.15 Uhr konnten die letzten Kräfte abrücken. Noch am Sonnabendabend nahmen Brandermittler der Kriminalpolizei ihre Arbeit auf. Derzeit ist die Brandursache noch völlig unklar. Am heutigen Montag sollen weitere Untersuchungen vor Ort erfolgen. (abendblatt.de)