Das Wochenende wird wunderschön - und ist die beste Zeit für einen Herbstausflug zu vielen attraktiven Zielen im Kreis Pinneberg.

Kreis Pinneberg. "In mir schlummert ein Pyromane", sagt Landschaftsarchitekt Hans-Dieter Warda und blickt stolz auf seine "Feuerinsel". Noch steht der Rot-Ahorn allerdings nicht in Flammen. Der kühle Sommer verzögert die Färbung. Die herbstliche Pracht in der "Norddeutschen Gartenschau im Arboretum" in Ellerhoop entfaltet ihren Höhepunkt sonst um den 25. Oktober, zeitgleich mit dem berühmten Indian Summer in Nordamerika. Neben dem Rot-Ahorn sorgen Amber-, Nymphen- und Sauerbäume für eine berauschende Herbstkulisse aus Rot, Orange, Bronze, Violett und Gelb. "Viele andere Gartenschauen haben schon geschlossen", sagt Professor Warda, der seit 26 Jahren den Baumgarten ehrenamtlich leitet. Für ihn völlig unverständlich. Auch abseits des Indian Summer lassen sich noch viele schöne Dinge auf bepflanzten den zehn Hektar entdecken: frostharte Zitrone, blauer Herbsteisenhut, 50 verschiedene Kürbisarten oder der neu geschaffene Raum "Garten am Meer" mit seinen wie Wellen geschnittenen Buchsbaumhecken.

Um die kühl-klare Luft, das feuchte, bunte Laub und milden Sonnenschein an diesem Wochenende zu genießen, gibt es im Kreis Pinneberg viele attraktive Ziele. Etwa 15 Minuten benötigen Spaziergänger, wenn sie ihr Auto an der Gaststätte "Fährmannssand" abstellen und sich von dort aus zur Wedeler Elbmarsch mit der Carl-Zeiss-Station, einer Vogelschutzstation des Nabu, aufmachen. Wer länger laufen will - etwa 50 Minuten bis eine Stunde - kann seinen Pkw bereits auf den Plätzen an der Schulauer Straße und am Hafen lassen. Am Ziel werden die Naturfreunde allemal ein atemberaubendes Schauspiel erleben dürfen - Tausende von Zugvögeln von Silber- und Graureihern über Weißwangengänse bis hin zur Löffelente - rasten auf den Marschwiesen und futtern sich Reiseproviant an. Das Nabu-Team um Vogelexperten Marco Sommerfeld hilft mit interessanten Informationen weiter.

Besonders für kleinere Kinder ist ein Gang durch das Wildgehege im Klövensteen mit den tierischen Waldbewohnern immer wieder spannend. Frettchen und Uhus, Reh- und Damwild und natürlich die putzigen Wildschweine ziehen Steppkes in ihren Bann - insbesondere, wenn man sie füttern darf. Parken kann man am Sandmoorweg an der Grenze von Rissen und Wedel.

Eine Vielzahl von Wander- und Radwegen mit Längen jedweden Geschmacks durchzieht den Regionalpark Wedeler Au. Er erstreckt sich von Schenefeld im Osten bis Holm im Westen, Pinneberg im Norden bis Wedel im Süden. Gleich drei spezielle Fahrrad-Routen durch die verschiedenen Gebiete sind ausgeschildert. Man muss nur den Symbolen "Eidechse", "Eichenblatt" oder "Segelboot" folgen, um zu den zu den schönsten Ecken zu gelangen.

Eine Exkursion wert ist das Himmelmoor in Quickborn. Im größten Hochmoor Schleswig-Holsteins wird heute noch Torf abgebaut. Auch ein Spaziergang durch das weitläufige Parkgelände Langes Tannen in Uetersen bietet sich an. Der Stumpf einer Windmühle zeugt davon, dass sich hier einmal der Wohnsitz einer Müllerfamilie befand. Heute ist das gesamte Gelände von Langes Mühle im Besitz der Stadt und der Öffentlichkeit zugänglich. Es beheimatet ein Museum im Herrenhaus und eine Museumsscheune, wo noch bis zum 20. November die Bilder von Friedel Anderson zu sehen sind. Für Kulturliebhaber ist auch die Schlossinsel im Barmstedter See mit Museum, Galerie und Schloss ein Magnet. Nach dem geistigen Schmaus können sie selbstgebackene Waffeln und Kuchen in einer echten Gefängniszelle geniessen.

An der deutschen Nordseeküste gibt es viele Inseln, doch keine ist wie Helgoland. Die mächtigen, roten Buntsandsteinfelsen werden von der Helgoline ab Wedel noch bis zum 28. Oktober angefahren. Noch einmal Hochseeluft schnuppern und das einzigartige Naturdenkmal genießen. Der Katamaran Halunder Jet legt täglich vom Willkomm-Höft um 9.40 Uhr ab und fährt um 16.30 Uhr wieder zurück nach Wedel.