Agenda 21-Gruppe Quickborn lädt am Wochenende zu einer Messe ein und will ein Netzwerk für gesunde Lebensmittel knüpfen.

Quickborn. Umwelt, Klimaschutz und gesunde Ernährung haben in Quickborn wieder eine starke Lobby. Zwei Dutzend engagierte Bürger, darunter Ratsmitglieder von SPD, Grünen und Wir-Fraktion, haben die Agenda 21-Gruppe aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. An diesem Wochenende (22./23. Oktober) ist mit der Energiemesse die erste öffentliche Veranstaltung geplant. 20 Aussteller und örtliche Handwerksbetriebe präsentieren an zwei Tagen in der Comeniusschule jeweils von 10 bis 17 Uhr ihre Ideen und Projekte, wie Energie gespart und besser genutzt und der Ausstieg aus der Atomenergie beschleunigt werden kann.

Zudem sind Quickborner Bürger aufgefordert, in ihren Gärten sogenannte Kinder-Gärten anzulegen, und wieder mehr Wert auf naturbelassene Lebensmittel aus der Region zu legen. "Wir wollen die Quickborner sensibilisieren, einen offeneren Blick für die Umwelt zu bekommen, und darauf zu achten, was sie verzehren", sagt Peter Gudelius, einer der Initiatoren.

Die Energiemesse hatte die Wählergemeinschaft "Wir für Quickborn" vor einem Jahr mit einem ersten Forum angestoßen. "Inzwischen ist die Energiewende unwiderruflich eingeleitet", freut sich Vorstandsmitglied Eckhard Schramm. Nun komme es darauf an, den Umstieg von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energieformen, die Sonne, Wind, Wasser und Biomasse bieten, mit lokalen Projekten und Angeboten zu fördern. Dazu diene die Energiemesse als gutes Vehikel, um den Bürgern einen Überblick zu geben, wie sie heute schon Energie sparen und zum Klimaschutz beitragen können. So können sich die Besucher in der neuen Regionalschule am Freibad über Klimasparhäuser, Bürgersolaranlagen, nachwachsende Rohstoffe, Blockheizkraftwerke, alternative Heiztechniken, Wärmedämmung und einfache Möglichkeiten, Wasser einzusparen informieren. Schramm: "Bisher gehen wir teilweise sehr sorglos mit unseren Ressourcen um. Dabei ist es unser aller Aufgabe, die auf unserem Planeten vorhandene Energie gezielt und effizient einzusetzen. Das sind wir unseren Nachkommen schuldig."

Die Informationsstände der Anbieter und Betriebe werden von Fachvorträgen flankiert. Diese geben Tipps, wie alte Gebäude energetisch saniert, mit heimischen Rohstoffen geheizt und dafür auch noch Fördergelder erreicht werden können.

Ein Tag des offenen Gartens sei ein nächstes Projekt für 2012, kündigt Gudelius an. Die Idee dabei sei, Eltern zu gewinnen, für ihre Sprösslinge zu Hause einen eigenen Kinder-Garten anlegen, um ihnen anschaulich die Natur näher zu bringen. Sie könnten da selber Blumen oder Gemüse anbauen. "Der Stolz, wenn die ersten selbst gesäten Blumen und Radieschen sprießen, wird sie für immer für die Natur begeistern."

Das dritte Projekt der Agenda 21-Gruppe setzt auf Aufklärung und bewussteres Einkaufsverhalten. So hat sich dieses Team als erstes mit dem heimischen Obst befasst und ein Flugblatt für gesunde Ernährung und einen Gemüse- und Erntekalender entwickelt. Ihr Motto: "Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern." Zusammen mit anderen engagierten Bürgern und Biolandhöfen könnte so ein lokales Netzwerk für den Anbau, Vertrieb und Konsum von gesunden Lebensmitteln entstehen, hofft Sabine Schaefer-Maniezki. Mit Plakaten und Flugblättern beispielsweise in Schulen und Kindergärten sollen weitere Mitstreiter gefunden werden.

"Regionale Produkte, die man selber kocht, sind nicht nur gesünder und umweltschonender. Sie schmecken auch besser als Fertiggerichte", ist Schaefer-Maniezki überzeugt. "Wenn wir das in die Köpfe der Menschen kriegen, trägt sich das weiter."