Die Brüder Reimers setzten beim Neubau ihres Autohauses in Schenefeld auf erneuerbare Energien und sind so Vorreiter in der Branche.

Schenefeld. Grün ist die Markenfarbe des Automobilherstellers Skoda, der zum VW-Konzern gehört. Und grün - im Sinne von umweltfreundlich - soll auch das Markenzeichen des neuen Skoda-Vertriebs- und Servicezentrums in Schenefeld werden. An der Altonaer Chaussee 51-53 lässt die Autohof Reimers GmbH für etwa drei Millionen Euro ein Autohaus errichten, das in der Region ohne Vorbild ist.

Beim Richtfest wies Gunter Reimers, der mit seinem Bruder Gerd das Familienunternehmen führt, auf die besondere Funktion des neuen Verkaufs- und Servicebetriebs hin: "Wir schaffen das erste grüne Autohaus Norddeutschlands." Die ökologisch ausgerichtete Bauweise und Betriebsform habe die effektive Nutzung regenerativer Energien zum Ziel. "Wir möchten mit hoher Energieeffizienz bei gleichzeitiger minimaler Umweltbelastung Vorreiter für umweltbewusstes Bauen in der Branche sein", sagte Reimers.

Erreicht wird dieses Ziel Ende des Jahres mit der Eröffnung des neuen Reimers-Betriebs. Das Autohaus ist unter anderem mit einer Fotovoltaik-Anlage ausgestattet, die eine Leistung von etwa 30 Kilowatt erreicht. Mit den Solarmodulen auf dem Dach soll sogar mehr Sonnenstrom erwirtschaftet werden als für den gesamten Betrieb benötigt wird. Mit dieser Form des "Kraftwerkens" grünt fast schon ein neuer Ableger in der Unternehmensstruktur der Reimers-Gruppe.

Auch bei der Klimatisierung des Schenefelder Skoda-Hauses setzt Reimers auf alternative Technologien. Mithilfe einer Gasmotor-Wärmepumpe kann das Gebäude - je nach Bedarf in den verschiedenen Jahreszeiten - gekühlt oder beheizt werden. Als Wärmequelle dient dabei die Außenluft. Als Antrieb kommt selbstverständlich ein Industriemotor von VW zum Einsatz, der umweltfreundlich mit Gas betrieben wird.

Bei allem Engagement für die Ökologie soll die Ökonomie allerdings auch nicht zu kurz kommen. Verbunden mit der Eröffnung des neuen Autohauses am Standort Schenefeld ist die Übernahme des gesamten Vertriebsgebiets Hamburg-West für die Marke Skoda. Damit erstreckt sich der Zuständigkeitsbereich des Reimers-Betriebs über Schenefeld hinaus in die Elbvororte Hamburgs sowie in die Stadtteile Lurup, Bahrenfeld und Othmarschen bis nach Altona.

Das neuen Autohaus braucht sieben zusätzliche Mitarbeiter

Die steigende Nachfrage nach Skoda-Fahrzeugen macht es erforderlich, weitere sieben Arbeitsplätze zu schaffen. Nach Angaben von Betriebsleiter Holger Richter, der neben dem Pinneberger VW-Skoda-Standort auch das neue Schenefelder Autohaus leiten wird, sind künftig zwölf Mitarbeiter für alle Bereiche von Verkauf über Werkstatt bis Teileservice im Einsatz. Bereits bei der Übernahme des bisherigen Schenefelder Skoda-Handels Car-Service Hellwig im vergangenen Jahr waren auch dessen Mitarbeiter übernommen worden.

Blickfang des neuen Autohauses soll ein 500 Quadratmeter großer Showroom für die Neuwagenausstellung sein. Hinzu kommt ein spezieller Erlebnis-Übergaberaum für die Auslieferung der Neuwagen an die Kunden. Auch eine moderne Werkstatt- und Serviceabteilung mit Dialog-Annahme ist Bestandteil des Neubaus. Als besonderen Knüller wird es dort eine spezielle Prüfstraße geben. Auf dieser Piste können unterschiedliche Fahrbahnzustände simuliert werden, um das Fahrverhalten der zum Service gegebenen Autos zu testen. Ergänzend sollen auf dem 4200 Quadratmeter großen Grundstück bis zur Fertigstellung großräumige Park- und Stellflächen im Außenbereich für Gebrauchtwagen und Besucherfahrzeuge geschaffen werden. Errichtet wird der Neubau von der Firma Team-Bau nach Plänen des Inhabers und Architekten Günter Birkenfeld. Reimers würdigte die "sehr erfreuliche" Zusammenarbeit mit den Behörden der Stadt Schenefeld und des Kreises Pinneberg während der Planung des Bauvorhabens. Der Autohof Reimers mit den Marken VW, Audi, Skoda und VW-Nutzfahrzeuge hat seinen Hauptsitz in Rellingen mit weiteren Standorten in Pinneberg, Schenefeld und Halstenbek. Das Unternehmen mit 170 Mitarbeitern wird in diesem Jahr etwa 80 Millionen Euro Umsatz erzielen. Der Zuwachs gegenüber 2010 beträgt etwa sieben Millionen Euro.