Eines ist völlig unstrittig: Die Zustände im asbestverseuchten Wolfgang-Borchert-Gymnasium sind unhaltbar - und die Gemeinde als Schulträger ist zum Handeln gezwungen.

Ein Neubau macht Sinn, weil er den Schulbetrieb am wenigsten stört und laut den aktuellen Zahlen sogar günstiger wäre als eine Sanierung, die zudem mehrere Jahre in Anspruch nehmen würde. Was keinen Sinn macht, ist das Rumlavieren der Politiker, was die Finanzierung des Millionenvorhabens angeht. Fakt ist: Halstenbek drücken hohe Schulden, und in diesem Haushaltsjahr sowie auch im kommenden drohen Millionen-Defizite. Es liegt also auf der Hand, dass sich die Gemeinde einen weiteren Schulneubau nur dann leisten kann, wenn die Grund- und Gewerbesteuer erhöht wird. Der Vorschlag der Verwaltung dazu liegt auf dem Tisch. Sicher, Steuererhöhungen tun weh und tragen nicht gerade zur Attraktivitätssteigerung einer Gemeinde bei. Aber andererseits bekommen die Halstenbeker auch etwas Attraktives dafür - nämlich eine neue, moderne Schule. Jetzt sind die Politiker der Gemeinde gefragt. Sie sollten den Bürgern endlich die Wahrheit sagen. Steuererhöhungen sind alternativlos - und der ehrlichste Weg. Er sollte so schnell wie möglich begangen werden.