Halstenbek: Drei Schulen müssen in den Ferien leer geräumt werden. Umzug in ein gemeinsames Gebäude

Halstenbek. Am gestrigen Montag sind bereits erste Möbelwagen vor der neuen Grund- und Gemeinschaftsschule in Halstenbek vorgefahren. Bis zum 26. Oktober werden sie noch viele Touren erledigen müssen. An diesem Tag werden erstmals 770 Schüler in dem Gebäude unterrichtet. Und bis dahin muss das Mobiliar aus drei Schulen in das neue Domizil an der Feldstraße verfrachtet werden.

"Die Lehrer sind bereits dabei, fleißig Kartons zu packen", berichtet Sonja Peters, die Umzugskoordinatorin aus dem Fachbereich Schule. 800 Kartons stehen der Gemeinschaftsschule (ehemalige Realschule) zur Verfügung. Sie liegt direkt gegenüber des neuen Gebäudes, sodass der Aufwand dort relativ gering ist. Schon etwas weiter entfernt steht die Grundschule Nord, die 400 Kartons erhalten hat. Die gleiche Anzahl wurde auch in die Grundschule Süd an der Birkenallee geliefert. Von dort ist der Weg bis zum neuen Gebäude am weitesten. Auch das Jugendzentrum "A 23", bisher am Neuen Weg ansässig, erhält einen eigenen Trakt im Schulgebäude. Dort sollen 200 Kartons gepackt und herübergefahren werden. Alle diese Aufgaben erledigt ein Umzugsunternehmen für die Gemeinde.

Damit die Mitarbeiter ihre Fracht auch an der richtigen Stelle im neuen, riesigen Gebäude abliefern, sind die Stockwerke (und auch die Kartons) nach Farben sortiert. Alles, was gelb ist, kommt ins Erdgeschoss, die blauen Dinge ins Obergeschoss, die grünen ins Untergeschoss. Dem Jugendzentrum wurde die Farbe blau zugeteilt.

In den nächsten Tagen werden die Möbel angeliefert und aufgestellt, die neu bestellt worden sind. Etwa die interaktiven Tafeln, die jeden Klassenraum schmücken werden, außerdem die Ausstattung für die Fachräume. Teilweise ist das Mobiliar auch bereits eingetroffen - wie etwa die Tische und Stühle für die Mensa, die auch als Aula dient und den größten Raum im Gebäude darstellt.

"In den drei Schulen beginnt der eigentliche Umzug in den Herbstferien", erläutert Sonja Peters. Laut Zeitplan sollen in der ersten Ferienwoche die Grundschule Nord und die Gemeinschaftsschule an der Feldstraße, in der zweiten Woche die Schule Süd und das "A 23" leer geräumt werden. Sobald Möbel und Kartons im neuen Domizil eingetroffen sind, beginnt das Aufstellen und Auspacken. Dank des Umzugs genießen die 770 Schüler der Grund- und Gemeinschaftsschule eine Ferienverlängerung. Während der Unterricht nach den Herbstferien am 24. Oktober wieder anfängt, müssen die Halstenbeker zwei Tage später wieder pauken. Für die Grundschüler ist - sofern es die Eltern wünschen - am 24. und 25. Oktober eine Betreuung gewährleistet.

Am 26. Oktober wird zur Feier des Schulbeginns an neuer Stätte eine kleine Party stattfinden. Jeder Schüler soll einen Luftballon steigen lassen, an dem er eine Karte mit seinen Wünschen und Erwartungen zum neuen Gebäude befestigt. Derjenige, dessen Ballon den weitesten Weg zurücklegt, bekommt einen Preis. Die offizielle Einweihungsfeier ist allerdings erst für den 4. November geplant. Am 5. November schließt sich ein Tag der offenen Tür an.

Insgesamt sind 30 Klassen- und 20 Gruppenräume, 17 Fachräume, Lehrerzimmer, Bibliothek, der Bereich für die Schulverwaltung sowie das Jugendzentrum und natürlich die Mensa entstanden. Die Bauzeit betrug dank vorgefertigter Module lediglich zwölf Monate. Obwohl dank des strengen Winters die Baustelle fünf Wochen stillgelegt werden musste, konnte die neue Schule termingerecht fertiggestellt werden. In der vorigen Woche ist die offizielle Bauabnahme erfolgt.

"Es gab keinen Grund zu Beanstandungen", freut sich Bauamtsleiter Holger Lange, der mit seinen Kollegen und Vertretern der Baufirma Goldbeck fast sechs Stunden lang das Gebäude mit einer Nutzfläche von 5800 Quadratmetern inspiziert hat. Auch die Skulptur "Heute - morgen - übermorgen" des Hamburger Künstlers Rupprecht Matthies, die als Kunst am Bau für 12 000 Euro verwirklicht worden ist, wurde bereits aufgebaut. Was noch fehlt, ist die Begrünung des Außengeländes. Die einheimischen Bäume werden erst im November bepflanzt.

Das bisherige Schulgelände an der Feldstraße sowie das Areal der Schule Süd werden verkauft. "Wir planen, für 2012 die für den Abriss benötigten Haushaltsmittel einzustellen", erläutert Lange. Im Ortskern ist eine Mischung aus Dienstleistung und Wohnen geplant, an der Birkenallee sollen Einzel- und Reihenhäuser entstehen. Die Schule Nord soll künftiger Standort von Volkshochschule und Bücherei werden.