Der Kreis Pinneberg hat zwar nicht direkt an der Börse spekuliert. Aber Kreditgeschäfte an die Zinsenwicklung der USA zu knüpfen, hört sich schon abenteuerlich an.

Es sei jedenfalls ein spekulatives und damit verbotenes Geschäft gewesen, weil es Steuergelder in erheblichem Umfang riskiert hätte, urteilt der Landesrechnungshof. Die Kreisverwaltung widerspricht und sieht sich im Recht. Dieser Widerspruch muss aufgeklärt werden.

Auffällig ist auch, dass diese Swap-Derivate alle in die Amtszeit von Landrat Grimme fallen. Auch wenn dieser zeitliche Zusammenhang zufällig sei, wie die Kreisverwaltung betont, passt es doch zu anderen Entscheidungen des früheren Kreisverwaltungschefs, der als ehemaliger und aktueller Unternehmensberater gerne privatwirtschaftliche Methoden in den Behördenapparat bringen wollte.

Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, wenn sich auch Verwaltungsmitarbeiter darüber Gedanken machen, wie sie dem Kreis Zinsausgaben sparen können. Trotz der rechtlichen Beanstandung soll dies ja gelungen sein. Doch wie die Erfahrung einer süddeutschen Rechtsanwaltskanzlei zeigt, sind auch viele Kommunen von ihren Kreditinstituten regelrecht abgezockt worden. Das scheint im Kreis Pinneberg nicht der Fall gewesen zu sein. Ob reine Glückssache oder aufmerksames Handling der Finanzabteilung sei dahingestellt. Die Maxime muss lauten, dass die öffentliche Hand kein Risiko eingehen und kein Geld verschleudern darf.