Der Sinkflug der schwarzgelben Umfrage- und Wahlergebnisse macht der SPD wieder Hoffnung und Mut.

Ein Wahlsieg in Schleswig-Holstein im nächsten Jahr ist wieder möglich. Dieses Zutrauen auf die eigene Stärke zeigt sich auch an der Zahl der Bewerber um die Direktkandidatur: Drei für den Wahlkreis Elmshorn, vier für Pinneberg-Stadt und sogar fünf für Pinneberg-Nord.

Die Sozialdemokratie scheint zehn Jahre nach Basta-Schröders Agenda 2010 und Hartz-IV plötzlich wieder sexy zu sein - in den eigenen Reihen wie auch beim Wähler.

Dieser neue frische Wind macht nicht vor altgedienten Genossen Halt. In Elmshorn wurde gleich die langjährige Abgeordnete abgewählt. Für den Wahlkreis im Norden musste jetzt Wolfgang Kruse bitter erfahren, dass jahrelang verdiente Partei- und Wahlkreisarbeit nicht automatisch zu einer erneuten Nominierung führen. Die Basis vergibt ihre Posten offenbar nicht mehr nach der Dauer der Parteizugehörigkeit, dem sozialdemokratischen Stallgeruch und der Ochsentour, die ein Genosse schon mit Wahlkämpfen und Plakatkleben verbracht hat. Die Parteibasis ahnt den Wählerwillen voraus: Wer die besten Chancen hat, gegen den örtlichen CDU-Direktkandidaten zu bestehen, wird aufgestellt. Und da scheinen die jetzt gewählten Kandidaten auf den ersten Blick gut auszusehen. Nicht nur äußerlich.