Aus, vorbei, Schlussstrich. Christian von Boetticher, der sich bis vor einem Monat noch anschickte, Ministerpräsident Schleswig-Holsteins zu werden, gab auf dem Kreisparteitag in Rellingen seinen Ausstand, jedenfalls den aus der Landespolitik.

Nein, er ließ ihn von seinen treuen Parteifreunden zelebrieren. Ihn, nicht Nachfolger Jost de Jager, feierten die Christdemokraten wie einen künftigen Frontmann.

Von Boetticher hat, ob spontan und eher zufällig oder aus taktischem Kalkül, alles richtig gemacht. Er kann genüsslich zusehen, wenn die neue Führungsriege um seinen einstigen Ziehvater Peter Harry Carstensen bei der Landtagswahl eine (neuerliche) Schlappe einsteckt. Schneidet die CDU indes entgegen aller Prognosen gut ab, kann er sich auf die Fahne schreiben, die Nord-CDU rechtzeitig von der Last einer brenzligen Personalie befreit zu haben.

Der Pinneberger scheint seinen Frieden mit sich gemacht zu haben. Er verlässt die große politische Bühne offenkundig ohne große Bitterkeit; finanziell fällt er ohnehin sehr weich. Eventuell zieht er ganz persönlich gar wichtige Lehren aus seinem Tiefen Fall für sein weiteres Leben. Er sei "über die eigenen Beine gestolpert", sagte in Rellingen der hünenhafte 40-Jährige, der bis vor kurzem der ewige Aufsteiger gewesen war.

Von Boetticher steht also wieder, und muss ich keine großen Gedanken machen, was er künftig mit wem macht. Alles ex, und hopp.