Eigentlich kommt dieser Landesrechnungshofbericht zu spät. Dass der Landkreis Pinneberg ein strukturelles Defizit hat und im Vergleich zu den anderen Landkreisen aufgrund der Finanzkraft seiner Gemeinden grundsätzlich benachteiligt wird, wissen die Fachleute in Pinneberg und Kiel schon lange.

Es hat auch nicht an Ermahnungen gefehlt, die Landesregierung möge für einen gerechteren Finanzausgleich zwischen den Kommunen sorgen. Doch nichts ist geschehen.

Ebenso gab es insbesondere vom ehemaligen Landrat Grimme zu Beginn seiner Amtszeit 2004 ein Reihe von Vorschlägen, wie durch mehr Kooperationen und Fusionen bis hin zu Aufgaben-Streichungen die Finanzlage der Kreise verbessert werden könnte. Auch dazu kam es nicht. Im Landkreistag wurde Grimme dafür belächelt. Dass er an seinem eigenen Stuhl sägte, indem er sich größere Landkreise vorstellte, machte ihn bei seinen Kollegen zum Außenseiter.

Und die von der CDU/SPD-Landesregierung 2005 in Gang gesetzte Kreisgebietsreform scheiterte am Veto Dithmarschens und dem Männerstreit zwischen Ministerpräsident Carstensen und Innenminister Stegner.

Es ist also unnötige Zeit vertrödelt worden. Der Prüfbericht deckt auf: Einige Landkreise stehen vor der Pleite und können sich nicht alleine helfen. Ist zu hoffen, dass die neue Landesregierung dieses Alarmsignal endlich wahrnimmt und in vernünftige Politik umsetzt. Sonst müssen die Kreise bald Konkurs anmelden.