Es ist ziemlich einmalig, was da in Bönningstedt passiert.

Wo andernorts der Wunsch so mancher Feuerwehr der örtlichen Politik Befehl ist, diesen sofort zu erfüllen, wird in der östlichsten Gemeinde des Kreises auch dies den finanziellen Verhältnissen angepasst. Das ist an sich zu begrüßen. Denn es macht keinen Sinn, dass jede Ortswehr über die komplette technische Ausrüstung verfügt. Auch die Bönningstedter Wehr könnte im Notfall auf die Drehleiter aus Quickborn setzen, zumal die Gemeinde bald von dort verwaltet wird.

Doch wie die Politik sich in diesem Fall verhalten hat, ist auch nicht gerade schön. Da glaubt die Wehr, mit der Politik einen Kompromiss gefunden zu haben, mit dem sie leben kann. Und dann muss sie plötzlich ohne Erklärung erfahren, dass alles für die Katz war. Der übergeordnete Gemeinderat hat schlichtweg den Bauausschuss überstimmt. Was zwar alle Tage vorkommt. Aber bei so einem sensiblen Thema, wie es der Brandschutz ist, wäre mehr Fingerspitzengefühl angezeigt. Aber offenbar liegen die Wunden tiefer, nährt sich der Konflikt aus jahrelangen Missverständnissen.

So ist es gut und wohl die einzige Möglichkeit, wieder für Frieden in Bönningstedt zu sorgen, wenn sich jetzt Amtsverwaltung und Kreis-Feuerwehr vermittelnd einschalten. Vielleicht gibt sich die Wehr noch einen Ruck und begleitet doch noch den Laternenumzug. Die Kinder können wirklich nichts dafür. Und dies wäre ein erster Schritt zur Annäherung.