Blues, Boogie, Bebop - beim 16. Festival vom 11. bis 14. August dreht sich alles ums Sopransaxofon

Pinneberg. Blues und Dixieland, Bebop, Swing, Boogie, Funk und Fusion satt. Vier Tage lang, auf sechs Bühnen und mit 53 Formationen verwandelt Pinneberg sich beim 16. Summer Jazz vom Donnerstag, 11. August, bis Sonntag, 14. August, wieder in die norddeutsche Jazzmetropole. Das in Norddeutschland einzigartige Format hat sich zu einem zuverlässigen Publikumsmagneten und zu einem echten Volksfest entwickelt. Günther Kleinschmidt, Chef des veranstaltenden Fördervereins, rechnet wie in den Vorjahren mit zehntausenden von Besuchern. Dass der Konzertmarathon auch in der Künstlerszene einen guten Namen hat, beweist die wachsende Bewerberflut. 170 Bands und Musiker wollten diesmal dabei sein. 21 der Bands sind 2011 zum ersten Mal beim Summer Jazz zu hören, 15 haben sich für den Wettbewerb um den Förderpreis angemeldet.

Ganz billig ist der Spaß nicht: Rund 70 000 Euro muss der Förderverein nach eigenen Angaben aus Sponsorengeldern und dem Verkauf der Festival-Pins aufbringen - und zwar ohne den logistischen Beitrag gerechnet, mit dem die Stadt sich beteiligt. Die von Kathrin Hinneburg-Heiwolt gestalteten Pins haben diesmal die Form eines Sopransaxofons und kosten fünf Euro. Sie werden ab sofort bei der Sparkasse, "Vom Fass", dem "Bücherwurm", "Zip Karkowski" und im LBS-Büro am Fahltskamp verkauft.

Der schillernde Mix aus Summer-Jazz-Veteranen wie den Rosetown Dixieland Oldies, den Lokalmatadoren "Hometown Brothers", internationalen Stars wie der australischen Formation "The Black Jesus Experience" und Bluesgitarrist Tom Shaka, Newcomern wie dem Doro Offermann Quartett und Delicious Date verspricht Überraschungen für eingefahrene Hörgewohnheiten, schräge Momente - und einfach jede Menge Spaß. Zur Königin der bunten Jazzvielfalt haben die Organisatoren um Kleinschmidt diesmal das Sopransaxofon gekrönt. Unter dem Motto "A Tribute to Sidney Bechet" dreht sich sowohl die Festival-Night am Sonnabend, 13. August, im Ratssaal als auch der traditionelle Wettbewerb um den Förderpreis des Festivals um den kreolischen Meistersaxofonisten (1897-1959) und seine Musik.

Dem Förderverein ist es gelungen, mit dem Franzosen Olivier Franc einen absoluten Bechet-Spezialisten zu verpflichten - und er spielt sogar auf einem Originalinstrument des legendären Kreolen. Aber auch die beiden anderen Festivalnächte versprechen beste Unterhaltung. Am 11. August ab 22 Uhr steht Jazz-Urgestein Ladi Geisler mit seiner Band auf der Bühne. Zwischendurch gibt's Anekdoten aus fast 70 Jahren auf den Bühnen der Welt. Am 12. August entzünden Günther Brackmann, Michel Rausch und Matthias Schlechter ein Blues- und Boogie-Feuerwerk an drei Flügeln.

Und es wird auf die Pauke gehauen: Beim deutschlandweit vermutlich ersten "Drum-Battle" am 13. August gegen 18.45 Uhr auf der Drostei-Bühne zeigen vier internationale Schlagzeugmeister, wie viel Seele sich aus ihrer "Schießbude" trommeln lässt.