Abendblatt-Leser werden sich noch gut erinnern, wie einstmals Landrat Wolfgang Grimme vom “Leuchtturm Endoprothetik“ schwadronierte, sobald über die Zukunft des Regioklinikum Wedel geredet wurde.

Es ist nur wenige Jahre her, da wollten Grimme und Co. möglichst viele medizinische Bereiche mit eigenen Kräften abdecken. Ein guter, aber teurer Chefarzt wurde kurzerhand verabschiedet, neue Chefärzte kamen - und gingen wieder. Das ist Geschichte. Der neue Geschäftsführer Otto Melchert verfolgt eine preiswertere Strategie. Statt teure eigene Ressourcen aufzubauen, schmiedet er Allianzen mit anderen Anbietern. Die Regiokliniken erweitern in Kooperation mit Bad Bramstedt ihre Kompetenzen und Angebote ohne großartige Zusatzkosten. Natürlich sind die Regiokliniken in diesem Verfahren der Juniorpartner. Und 300 Operationen im Jahr sind zu wenige, um die Abteilung wirtschaftlich betreiben zu können. Mit dem Schwung aus Bad Bramstedt soll das gelingen, ohne ein wirtschaftliches Risiko einzugehen. Patienten in der Region hoffen, dass der "Leuchtturm Endoprothetik" in Wedel wieder strahlt. Dabei kann es ihnen egal sein, wer der Leuchtturmwärter ist - Hauptsache, die Glühlampen funktionieren.