Zwei Weiden und drei Schachbrettblumen vor einem stilisierten Fluss - das ist das Wappen der Gemeinde Hetlingen, die 1239 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Weiden sorgten durch das Bandreißerhandwerk in früheren Zeiten für überregionale Bekanntheit, die Schachbrettblumen bringen heutzutage das Aufsehen. Denn nirgends sonst in Norddeutschland gibt es so große Vorkommen von Fritillaria meleagris wie auf den Feuchtwiesen zwischen Dorf und Deich. Deshalb wird jedes Jahr Ende April zur Blüte der prächtig-violetten, unter Naturschutz stehenden Pflanzen ein großes Fest gefeiert.

In der Geschichte spielte Hetlingen wegen der Lage an der Elbe sogar einmal eine strategische Rolle. Der dänische König Christian V. errichtete 1659 eine Elbbefestigung - die Hetlinger Schanze, nachdem die Schweden mehrmals Bauernhöfe in der Marsch überfallen und sogar das Kloster Uetersen niedergebrannt hatten. Außerdem bedrohten die Schweden, die sich schon in Stade festgesetzt hatten, das dänische Altona. Nach dem Bau der Festung hatte der Dänen-Spuk ein Ende. Mehrfach versuchten sie die Anlage einzunehmen, aber vergebens. 1768 wurde die Schanze als Militärbauwerk aufgelöst.

An der Elbe in der Nähe der ehemaligen Schanze, an die bis heute ein landwirtschaftlicher Hof mit Rinder- und Schafhaltung sowie kleinem Café erinnert, befinden sich die zwei höchsten Strommasten Europas. 227 Meter ragen die Stahlgiganten am Elbufer empor. Sie tragen Höchstspannungsleitungen, die zum europäischen Stromverbundnetz gehören.

Im Gemeinderat teilen sich CDU, acht Mandate, und Freie Wahlgemeinschaft, fünf Mandate, die kommunalpolitische Arbeit. Von 1970 bis 1990 hatte noch die SPD den Bürgermeister gestellt.

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