Die neoliberalen Ideologen, die nicht müde werden zu behaupten, Private könnten grundsätzlich alles besser als die öffentliche Hand, haben erneut einen Rückschlag erhalten. Wie sich jetzt herausstellt, sind beim Bau der Rettungsleitstelle in Elmshorn, die für den Rettungs- und Polizeidienst gleich mehrerer Landkreise zuständig ist, erhebliche Mängel aufgetreten. Die Belüftungsanlage funktioniert nicht, die Mitarbeiter schwitzen in unerträglichen Weise, während sie sich eigentlich auf die Notfallanrufe konzentrieren müssten, von denen bis zu drei pro Minute zu bearbeiten sind. Und Schuld hat der Investor, der offenbar eine völlig unzureichende technische Anlage eingebaut hat.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Kreis Pinneberg bei dieser Art der öffentlich-privaten Partnerschaft auf die Nase fällt. Schon bei der Planung des Neubaus des Kreishauses holte er sich eine blutige Nase und musste das Projekt letztlich komplett ummodeln, was reichlich Zeit und Geld gekostet hat. Offenbar verstehen manche private Unternehmen dieses Modell so, dass sie den Reibach machen und der öffentliche Bauträger hinterher die Kosten zu tragen hat. Ähnliche negative Folgen für den Bürger hatte die Privatisierung von Krankenhäusern in Hamburg oder der Kanalisation in einigen Großstädten. In Italien ist die Privatisierung der Wasserversorgung gerade abgelehnt worden. Nun wäre der richtige Zeitpunkt gekommen, dieses Modell dorthin zu schicken, wo es hingehört: auf den Müll.