Stell dir vor, es gibt Geld und keiner holt es ab.

Was Bund und Land aus dem Vorzeigeprojekt Bildungspaket gemacht haben, ist ein wunderbares Beispiel, wie Bürokratie eine gute Idee untergraben kann.

Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die Abgeordneten aus Berlin und Kiel dafür stark machen, einige Barrieren schnell beiseite zu räumen. Als Erstes dürfen sie sich um die willkürliche Frist kümmern, dass nur derjenige Leistungen ab 1. Januar anerkannt bekommt, der sich bis zum 30. April meldet.

Das ist nicht nur wegen der Ferien kaum möglich, denn das Gesetz ist in Berlin gerade mal am 29. März in Kraft getreten. In Schleswig-Holstein wird damit gerechnet, dass das Landesausführungsgesetz erst im Juni verkündet werden kann. Vorher darf kein Sozialamt Gutscheine ausgeben.

Tatsache ist, dass bislang bundesweit nur etwa zwei Prozent und im Kreis Pinneberg drei Prozent aller berechtigten Familien einen Antrag gestellt haben. Viele wissen gar nicht, welche Möglichkeiten, ihnen das Gesetz bietet.

Jetzt ist gemeinsame Aufklärung notwendig, damit das Geld an der richtigen Stelle ankommt.. Die Initiative der SPD, die Gelder per Gießkanne auf alle Kindertagesstätten und Schulen zu verteilen, kommt zu spät.

Im Kreis Pinneberg haben Kreissportverband und die Leitung des Jobcenters, das für die Bildungsgutscheine für alle Empfänger von Arbeitslosengeld II zuständig ist, einen guten Job gemacht: Die Rahmenvereinbarung für alle Sportvereine ist vorbildlich für das Land.