Gemeinde will sich, wie Bönningstedt, der Verwaltung in Quickborn anschließen

Hasloh. Das ist eine faustdicke Überraschung: Die Gemeinde Hasloh will sich ebenso wie der Nachbarort Bönningstedt der Stadtverwaltung Quickborn anschließen. Die interfraktionelle Arbeitsgruppe schlägt dem Gemeinderat vor, heute Abend zu beschließen: "Die Gemeinde Hasloh will aus dem Amt Pinnau ausscheiden und mit der Stadt Quickborn eine Verwaltungsgemeinschaft eingehen." Dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst.

Dabei ist die Ausamtungsfrage gerade in der Hasloher CDU sehr umstritten. Fraktionschef Wolfgang Jendretzky hatte bereits angekündigt, sofort alle seine politischen Ämter niederzulegen, sobald das Innenministerium einer Ausamtung zustimmt. Er habe keine Probleme mit dem Amt Pinnau, beteuerte Jendretzky. CDU-Parteichefin Dagmar Steiner plädiert dafür, nicht überstürzt zu entscheiden. "Wir sollten das noch eingehend prüfen. Es liegen noch nicht alle Zahlen auf dem Tisch. Es gibt noch Lieferschwierigkeiten aus der Amtsverwaltung."

Doch ihr Fraktionskollege Horst Rühle sieht das anders. "Wenn man allein die Bürgerströme betrachtet, was ja das entscheidende Argument ist, bin ich sehr dafür. Dann neigt sich die Waage eindeutig in Richtung Quickborn."

Vor zwei Monaten hatte Hasloh die Amtsverwaltung Pinnau aufgefordert, Daten und Fakten zu liefern, die mit dem Angebot aus Quickborn vergleichbar wären. Wochenlang geschah nichts. Erst am letzten Sonntag kamen die gewünschten Leistungsbeschreibungen aus dem Amt, allerdings ohne Kostenangaben. Dieser plötzliche Informationsfluss nach wochenlangem Nichtstun habe aber nichts damit zu tun, dass wenige Tage zuvor der Ausamtungsantrag aus Hasloh seine Amtsverwaltung erreichte, beteuert der Leitende Verwaltungsbeamte Michael Hirsekorn. Amtsvorsteher Wilfried Hans sagt: "Ein Vergleich liegt nun vor." Ihn habe der Antrag aus Hasloh "nicht überrascht. Jede Gemeinde kann für sich beschließen, was sie für richtig hält."

In dieser Frage dürfe nicht länger auf Zeit gespielt werden, fordert SPD-Fraktionschef Jürgen Hofmann. "Wenn es zum 1. Januar 2012 was werden soll mit Quickborn, müssen wir endlich in die Hufe kommen." Bönningstedt hat bereits einen Ausamtungsantrag mit diesem Termin beim Innenministerium eingereicht. Mit Hasloh an der Seite würde dieser nun einen zusätzlichen Schub erhalten. Plötzlich wären es zwei Gemeinden, die sich aus denselben Gründen der Nachbarstadt anschließen wollen, in die sich ohnehin ihre Bürger orientieren, wenn es um Schule, Kirche, Arztbesuch und Einkaufen geht.

Quickborns Bürgermeister Thomas Köppl würde es freuen, wenn Hasloh sich in diese Richtung entschiede. Dann wäre Klarheit geschaffen. Und es sollte dann möglichst schnell mit der Amtsverwaltung darüber gesprochen werden, wie die 15 Mitarbeiter für Bönningstedt und Hasloh nach Quickborn übergeleitet werden könnten. Im Beschlussvorschlag wird dies in die Wege geleitet. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr im Heim des TuS Hasloh.