Die schlechten Nachrichten reißen, was das Elmshorner Rathaus betrifft, nicht ab.

Die Formaldehyd-Belastung setzt den negativen Meldungen quasi die Krone auf. Das Verwaltungsgebäude aus den 60er-Jahren ist für die gewachsene Zahl der Mitarbeiter inzwischen zu klein und zu unfunktionell. Im Winter funktioniert die Heizung nicht richtig, im Sommer gleichen die Räume einer Sauna. Es fehlen Fluchtwege, die Brandschutzbestimmungen werden nicht eingehalten. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Jetzt kommt der Formaldehyd-Fund dazu. Formaldehyd ist eine Chemikalie, das die Weltgesundheitsorganisation WHO als krebserregend einstuft. Jetzt muss so schnell wie möglich ermittelt werden, ob tatsächlich eine Gesundheitsgefahr für die Mitarbeiter besteht. Und wenn auch nur eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass dies der Fall ist, muss sofort gehandelt werden. Die Gesundheit von Menschen ist das höchste Gut. Kostenfragen müssen da hinten anstehen, da wird auch der Steuerzahler Verständnis für haben. Wenn also die Flut der schlechten Nachrichten in Sachen Elmshorner Rathaus auch künftig nicht abreißt, dann sollte auch ein Abriss des Verwaltungsgebäudes erwogen werden. Was nützt ein denkmalgeschützter Bau, wenn er nicht mehr genutzt werden kann, weil die Sanierung Unsummen verschlingt? Und mal ganz ehrlich: Auch wenn das Landesamt für Denkmalpflege das Elmshorner Rathaus als bedeutendes Kulturdenkmal ansieht, bleibt eines festzuhalten: Mit dieser Meinung stehen die Denkmalschützer ziemlich alleine da.