Im Hauruck-Verfahren hat die Bundesregierung die Aussetzung des Wehrdienstes beschlossen - und damit auch das Aus für den Wehrersatzdienst.

Bereits von vornherein war klar, dass die Bundeswehr auch ohne Wehrpflichtige über die Runden kommen wird. Und ebenso deutlich war, dass ohne Zivildienstleistende in vielen sozialen Bereichen ein echter Notstand herrschen würde. Zivis erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe - und dank ihres Einsatzes können soziale Einrichtungen ihre Kosten niedrig halten. Das kommt letztlich uns allen zugute. Würden alle Zivis durch regulär Beschäftigte ersetzt, würde vielleicht die Arbeitslosenstatistik besser aussehen. Allerdings würden auch die Kosten explodieren. Genau da liegt das Problem. Der Bundesfreiwilligendienst, der den Zivildienst ersetzen soll, ist noch nicht einmal vom Gesetzgeber beschlossen. Doch schon jetzt ist klar, dass es deutlich weniger freiwillige Helfer geben wird als Zivis. Wie diese Lücke geschlossen werden soll, ist völlig unklar. Diese Frage muss jedoch so schnell wie möglich beantwortet werden. Ein vernünftiges Konzept muss her - sonst stehen die Vereine und Verbände vor einer unkalkulierbaren Kostenlawine oder sie müssen ihre Arbeit erheblich einschränken. Und darunter werden vor allem die leiden, die sich sowieso nicht wehren können - etwa ältere oder behinderte Menschen.