Die Fronten sind verhärtet. Auf der einen Seite stehen die Jugendhilfeträger, die nicht müde werden, die Situation in der Kinder- und Familienhilfe in dramatischen Worten zu schildern.

Auf der anderen Seite die Vertreter der Politik, vornehmlich die von Schwarz-Gelb. Sie stehen vor dem Dilemma, für den hoch verschuldeten Kreis einen genehmigungsfähigen Haushalt vorlegen zu müssen - und sie wollen sich nicht jeden Handlungsspielraum nehmen lassen, indem sie jeden verfügbaren Cent in die Jugendhilfe pumpen. Übereinander geredet wird viel. Die Jugendhilfeträger werfen der Politik vor, Rechtsbruch zu begehen, in dem sie Kindern und Familien die ihnen gesetzlich zustehenden Hilfen verweigern. Die Politiker kontern, die Jugendhilfeträger treiben die Fallzahlen und die Kosten in die Höhe, weil sie auch da helfen, wo Hilfe nicht (oder nicht mehr) notwendig ist. Die Wahrheit - sie liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Jetzt wird es aber Zeit, dass alle Seiten miteinander reden. Es muss angesprochen werden, wie das Präventionskonzept des Kreises im Einklang mit der finanziellen Situation fortgeführt werden kann. Das Konzept ist sinnvoll, es kostet aber auch Geld. Wie dieser Spagat geschafft werden kann, bedarf der Verhandlung. Klar ist: Unbegrenzte Mittel für die Jugendhilfe wird es nie geben - aber trotzdem muss da geholfen werden, wo Hilfe aus fachlicher Sicht notwendig ist.