Es ist ein Trauerspiel im wahrsten Sinne des Wortes - und das seit Jahrzehnten.

Die Stadt Schenefeld schafft es einfach nicht, für ihre Bürger einen Friedhof einzurichten. Selbst kleine Kommunen wie Haselau und sogar die Hochseeinsel Helgoland verfügen über eine letzte Ruhestätte für ihre verstorbenen Einwohner.

Die Schenefelder müssen jedoch weiterhin auf den Friedhöfen in Hamburg bestattet werden, soweit nicht Nachbargemeinden im Kreis Pinneberg zur Verfügung stehen.

Schon vor einigen Jahren scheiterte der Versuch, am Aneken eine Fläche für den Friedhof herzurichten. Das Gelände erfüllte nicht die geologischen und hydraulischen Voraussetzungen. Die beerdigten Leichen wären nicht in den Zustand der Verwesung übergangen.

"Gestorben" ist auch die Idee, am Kameruner Weg eine letzte Ruhestätte zu schaffen. Die Bestrebungen scheiterten am Streit der Politiker. Zwar ist das Projekt Friedhof offiziell noch nicht beerdigt und soll auch im neuen Flächennutzungsplan fortgeschrieben werden. Allerdings sind die Planungskosten im Haushalt erst einmal gestrichen und auf die lange Bank geschoben worden.

Da ist es doch ein Lichtblick, dass im Herbst ein modernes Trauerzentrum in Schenefeld eröffnet werden soll. So können die Bürger künftig wenigstens in ihrer Stadt von den Verstorbenen Abschied nehmen, deren Bestattung dann weiterhin auswärts vollzogen werden muss.