Dieses Thema brennt vielen Bürgern im Kreis Pinneberg zurzeit auf den Nägeln: der geplante Ausbau der Hochspannungs-Überlandleitungen quer durch das gesamte Kreisgebiet.

Insbesondere in Quickborn, Borstel-Hohenraden und Kummerfeld würden die neuen Leitungen mit mehr als dem Dreifachen der bisherigen Spannung unmittelbar an Wohnhäusern und Schulen vorbei laufen. Die Bürger haben Angst um ihre Gesundheit. Zu Recht, wie jetzt die hochkarätig besetzte Informationsveranstaltung in Quickborn ergab: Elektromagnetische Strahlung kann schon in kleinen Dosen bei Kindern Blutkrebs auslösen. Möglicherweise kann sie auch zu psychischen Erkrankungen führen, das Hormonsystem und die Zellstruktur verändern. Das berichtete ein Experte aus Berlin, der die neuesten Forschungsergebnisse zusammenfasste.

Die Krux ist, dass es offenbar keine Langzeitstudie gibt und die zugelassenen Grenzwerte in Deutschland weit über denen in anderen EU-Ländern liegen. Die Bevölkerung hat dafür wenig Verständnis.

Die Erfahrung mit dem Protest um den Stuttgart 21-Bahnhof sollten Behörden und Investor zu Vorsicht mahnen. Die Trassen sollten in noch weiterem Abstand zu den Häusern geführt werden, neuartige Masten zum Einsatz kommen, die weniger Strahlenbelastung verursachen. Eine Planung, die auf diese Sorgen eingeht, wird viel leichter akzeptiert.