Meeresschildkröten - Jahrhunderte lang waren sie willkommene Ergänzung auf dem Speiseplan der Seeleute, die Suppe "Lady Curzon" ist ein Relikt aus diesen Tagen. Schildkröten-Eier wurden ebenfalls gern gegessen. Und die erwachsenen Tiere wurden auch für Schmuck und Dekorationen getötet. So sind fünf Arten von Meeresschildkröten mittlerweile vom Aussterben bedroht.

Um dem entgegen zu wirken, hat die brasilianische Umweltschutzorganisation Ibama im Jahr 1980 mit dem Schutzprojekt Tamar begonnen, das mittlerweile in eine Stiftung überführt wurde. Aufklärung, praktische Arbeit für Studenten und Erforschung der Reptilien stehen auf der Agenda.

Die Forscher der seit 1991 bestehenden Aufzucht- und Schutzstation betreuen Jahr für Jahr rund 500 Gelege mit Eiern, die an feuchte, ledrige Tischtennisbälle erinnern. Im Sand oder in Brutkästen schlüpfen die Babys.

Eingebunden sind auch Fischer. In früheren Zeiten haben sie Schildkröteneier ausgegraben, um sie als Verpflegung zu nutzen - jetzt sind die Fischer unter Vertrag, um die Babys unbeschadet von Seevögeln und anderen Räubern vom Strand ins Wasser zu bringen.