Die Interessengemeinschaft will eine Bebauung durchsetzen, die besser zum Umfeld passt. Investor Joachim Rehder soll Entwürfe erheblich ändern

Wedel. Es regt sich Widerstand gegen die Planungen für die Bebauung des Filet-Grundstückes von Wedels Maritimer Meile. Die "Interessengemeinschaft Stadtplanung Wedel-Schulau" übt Kritik an den Entwürfen und Vorstellungen, wie eine Fläche am Strandweg gestaltet werden soll. Die etwa 70 Familien große Gruppe, die zum großen Teil aus Anliegern des rund 7000-Quadratmeter-Geländes besteht, will erhebliche Änderungen an den Entwürfen des Investors Joachim Rehder für das "Treppenviertel" durchsetzen.

"Es geht uns nicht darum, alles zu stoppen. Wir möchten aber eine Architektur, die besser zum maritimen Umfeld passt", sagte Uwe Heldt, einer der Akteure der Interessengemeinschaft. Mitglieder der Gruppe haben ihre Änderungswünsche schon beim Bauamt vorgestellt. Heldt appelliert an alle anderen Bürger, ihre Ideen bis zum 16. Februar an die Stadtverwaltung zu senden, damit sie im Bebauungsplanverfahren berücksichtigt werden.

Derzeit planen die Architekten aus dem Büro Roloff Ruffing und Partner auf dem Gelände der Familie Lüchau fünf vier- beziehungsweise fünfgeschossige Stadtvillen. In einem zweiten Bauabschnitt ist die Errichtung von weiteren Gebäuden auf der Fläche an der Hafenstraße vorgesehen, auf der sich die ästhetisch zweifelhafte Gewerbeimmobilie "Haus Pamir" aus den 70-er Jahren befindet. Die Architektur der Flachdachkomplexe mit großen, unregelmäßigen Fensterfronten zur Elbe hin ist modern und entspricht den Wünschen des Marktes - jedenfalls deutet die große Anzahl von schon vorhandenen Interessenten darauf hin.

Träger öffentlicher Belange müssen noch gehört werden

Bevor die Stadt den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Strandweg" beschließt, haben aber Träger öffentlicher Belange noch mitzureden und jedermann kann Anregungen und Bedenken äußern. Davon haben die Mitglieder der Interessengemeinschaft eine ganze Reihe. Beispielsweise möchten sie die Bauhöhe, die zwischen 20 und 26 Metern liegt, reduziert wissen. "Der vorliegende Rahmenplan zeigt eine lockere Bebauung mit Sichtachsen bis zur Elbe. Die im Entwurf des Bebauungsplanes gezeigte Bebauung erscheint zu massiv", so die Kritiker. Zudem wenden sie sich gegen die Aufschüttung der Baufläche. Die ist vorgesehen, damit auch vom Erdgeschoss über die Flutmauer hinweg auf die Elbe geblickt werden kann. Nach Angaben von Heldt würde dadurch das Gefälle zu den ohnehin tiefer liegenden Nachbargrundstücken erhöht. Durch die Anhebung des Terrains erwarten sie, dass das Oberflächenwasser schlechter abgeleitet werden kann.

Die Initiative verlangt überdies, dass der Baustil geändert wird. "Schulau, so wie es sich heute präsentiert, soll erhalten bleiben", schrieben sie. "Typische Stilelemente" werden verlangt aber nicht benannt. Sie wollen zudem maßsstäbliche Modelle und "Leichtgerüstbauten" um die "wirklichen Höhen und die Massivität" deutlich zu machen.

Als nächste Schritte haben die Anwohner eine Tour durch die Fraktionen angekündigt. Allerdings sind sie auch nicht abgeneigt, mit dem Investor Rehder direkt über mögliche Änderungen an seinem 20-Millionen-Euro-Projekt zu sprechen. Er möchte bereits im Oktober mit dem Bau beginnen.